Gesunde Arbeit

ArbeitnehmerInnenschutz: Prävention ist Fundament und Ziel

Gemeinsam an einem Tisch vereint präsentierten AK-Präsident Rudi Kaske, ÖGA-Präsident Erich Pospischil, VÖSI-Präsident Wolfgang Tremel, GkPP-Obfrau Andrea Birbaumer, BÖP-Vorstandsmitglied Christoph Kabas und die Studienautoren Jürgen Glaser und Christian Seubert von der Universität Innsbruck die Ergebnisse der Studie über die Arbeitssituation der ArbeitsmedizinerInnen, Sicherheitsfachkräfte und ArbeitspsychologInnen. Im Interesse der Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bilden wir gemeinsam eine berufsübergreifende, starke und konstruktive Allianz.
Wir ziehen alle an einem Strang - für mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
Gemeinsam an einem Tisch
Wir ziehen alle an einem Strang - für mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
Gemeinsam an einem Tisch

Frühzeitig, passgenau und wirksam – Schutzmaßnahmen für Sicherheit und Gesundheit müssen gesetzt werden, bevor Beschäftigte verunfallen oder arbeitsbedingte psychische und physische Erkrankungen auftreten. Verantwortlich dafür sind die ArbeitgeberInnen.

Erst 21 Prozent der Betriebe haben die gesetzlich vorgeschriebene Evaluierung der psychischen Belastungen durchgeführt (AK Strukturwandelbarometer 2014). „Hier herrscht ein enormer Aufholbedarf“, so Kaske, „betriebliche Prävention und gesunde Arbeitsbedingungen sind die Basis für ein produktives, erfolgreiches Arbeiten. Davon profitieren ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen.“ Die Betriebe werden hierbei von qualifizierten Fachleuten – Sicherheitsfachkräften, ArbeitsmedizinerInnen und ArbeitspsychologInnen – begleitet und unterstützt. Diese Präventivfachkräfte helfen den Betrieben mit ihrer Expertise und ihrem Know-how bei der Umsetzung der betrieblichen Sicherheits- und Gesundheitsschutzaufgaben sowie bei der Schaffung und Gestaltung von menschengerechten Arbeitsbedingungen.

„Prävention im ArbeitnehmerInnenschutz ist Fundament und Ziel zugleich. Wir sind gefordert, die betriebliche Prävention weiter auszubauen, um für die neuen Anforderungen der Arbeitswelt gerüstet zu sein. Wir müssen am Puls der Zeit bleiben, denn Stillstand ist Rückschritt“, sagt Kaske.


Aus Sicht der Bundesarbeitskammer sind folgende Kernpunkte besonders zentral:

  • ArbeitspsychologInnen als gleichberechtigte Präventivfachkräfte gesetzlich verankern
  •  Gesetzliche Mindestpräventionszeit an täglichen Bedarf anpassen und klarer regeln - Präventionszeiten anheben:
    • Die jährliche Präventionszeit für ArbeitnehmerInnen an Büroarbeitsplätzen sowie an Arbeitsplätzen mit vergleichbaren Gefährdungen ist von 1,2 Stunden auf 2 Stunden pro ArbeitnehmerIn zu erhöhen.
    • Die jährliche Präventionszeit für ArbeitnehmerInnen an allen anderen Arbeitsplätzen ist von 1,5 Stunden auf 2,5 Stunden pro ArbeitnehmerIn zu erhöhen.

Bestandsaufnahme der Arbeitssituation von Präventivdiensten
Der Arbeit der Präventivfachkräfte wurde bisher in der Forschung wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Erstmalig erfolgte in Österreich nun eine Analyse der Arbeitssituation von ArbeitsmedizinerInnen, Sicherheitsfachkräften und ArbeitspsychologInnen mit einem besonderen Fokus auf deren Belastungen und Chancen. Weiters wurden hierbei auch Hindernisse einer interdisziplinären Kooperation und Aspekte der beruflichen Identität der Präventivfachkräfte wissenschaftlich analysiert und betrachtet.

Die vorliegende Studie entstand im Rahmen eines Projektes, das im Auftrag der Bundesarbeitskammer und in Kooperation mit den Berufsverbänden (Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin, Verband Österreichischer Sicherheitsexperten, dem Berufsverband Österreichischer PsychologInnen und der Gesellschaft kritischer Psychologen und Psychologinnen) durch WissenschaftlerInnen der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Studie liefern vielfältige Ansatzpunkte und Handlungsanleitungen für die Verbesserung der Arbeitssituation der Präventivfachkräfte.


Eine(r) für Alle – Alle für Eine(n)
Zum Schutz der Menschen an ihren Arbeitsplätzen ist ein Miteinander von Sicherheitsfachkräften, ArbeitsmedizinerInnen und Arbeits– und OrganisationpsychologInnen erforderlich. Nur gemeinsam kann eine wirksame, ganzheitliche Prävention vorangetrieben werden. Die Gewährleistung guter Arbeits- und Rahmenbedingungen für ArbeitsmedizinerInnen, Sicherheitsfachkräfte und ArbeitspsychologInnen ist essenziell, wenn diese ihre Fachkunde erfolgreich, zielgerecht und hochwirksam anwenden sollen. Dementsprechend ist es erforderlich, die Präventionszeiten für alle Präventivfachkräfte an die neuen Anforderungen der Arbeitswelt anzupassen und entsprechend zu erhöhen.

Auch für Sicherheitsfachkräfte, ArbeitsmedizinerInnen und Arbeits- und OrganisationspsychologInnen muss gelten: Gesundes Arbeiten erfordert gesunde Rahmenbedingungen. Jene Berufsgruppen, die sich tagtäglich für den Schutz, die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten an ihren Arbeitsplätzen einsetzen, brauchen ebenfalls gesunde Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. Auch hier ist Prävention der Schlüssel zum Erfolg.

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