Gesunde Arbeit

Viele Erkrankungen sind arbeitsbedingt

Gesunde, sinnstiftende Arbeit motiviert und hält gesund. Aber viele Arbeitsplätze machen krank. Ein ganzheitlicher Ansatz in der betrieblichen Prävention hilft.

Die Wirkungen der Arbeit auf unsere Gesundheit ergeben sich im Zusammenspiel zwischen Arbeitsplatzbedingungen und individuellen Ressourcen und Kompetenzen. Gut dokumentiert ist, dass „ein erheblicher Anteil der Erkrankungen und gesundheitlichen Beschwerden der Beschäftigten am Arbeitsplatz selbst seine Wurzeln hat“, schreibt T. Leoni im WIFO-Bericht „Wirkmodell Krankenstand“.

Krankmacher Arbeit kostet
Acht von zehn Erwerbstätigen sind an ihrem Arbeitsplatz zumindest einem körperlichen und/oder psychischen Gesundheitsrisiko ausgesetzt (rund 3,3 Mio. Erwerbstätige, Statistik Austria 2013).

Die Krankmacher kosten uns viel Geld. Sechs zentrale körperliche Belastungsfaktoren verursachen 2,8 Milliarden Euro jährlich an gesamtwirtschaftlichen Kosten. Zudem machen übermäßige psychische Arbeitsbelastungen nachweislich krank. Sie verursachen nicht nur psychische Störungen, sondern verstärken auch andere Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen, Magenbeschwerden, Schlafstörungen, Diabetes. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten arbeitsbedingter psychischer Belastungen belaufen sich auf 3,3 Milliarden Euro jährlich.


International bestätigt
Internationale Studien zeigen, dass in Europa zwischen 50 und 60 Prozent der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle auf Stress in der Arbeit zurückzuführen sind. Die dadurch bedingte Verringerung der Arbeitsleistung und in Folge der Arbeitsproduktivität führt zu negativen gesamtwirtschaftlichen Kosten zwischen 1,5 und 4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP).

Was hilft?
Die präventionserprobten Unfallversicherungsträger waren in den letzten Jahrzehnten bei der Reduktion von Arbeitsunfällen sehr erfolgreich. Die AUVA als größter UV-Träger besitzt quantitativ und qualitativ hervorragende Betriebskontakte mit ihrem Unfallverhütungsdienst und der Marke AUVAsicher.

Die gesetzliche Beschränkung der Prävention auf Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten erlaubt keinen ganzheitlichen Präventionsansatz. In Deutschland haben die Berufsgenossenschaften seit langer Zeit umfassende Präventionskompetenzen. Die Ausdehnung des gesetzlichen Präventionsauftrags auf alle arbeitsbezogenen Gesundheitsgefahren macht Sinn und ist längst überfällig. Umfassende Schulungs-, Informations- und Betreuungsangebote für Betriebe jeder Größe sowie mehr angewandte Forschung auf hohem Niveau wären damit möglich. Wolfgang Birbamer, erster Obmann-Stellvertreter der AUVA, sagt: „Sicherheit und Gesundheit sind unteilbar. Ein gesetzlicher Präventionsauftrag an die AUVA für arbeitsbedingte und -mitbedingte Gesundheitsrisiken wäre daher ein sozialpolitischer Meilenstein!“

Newsletterauswahl

Newsletter

Geschlecht
Geschlecht:
Name

Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzerklärung zu.

Eine Initiative von ÖGB und ÖGB © Gesunde Arbeit 2022