Gesunde Arbeit

Nanotechnologie: Neue Gefahr am Arbeitsplatz?

Nanomaterialien werden heute in sehr vielen Branchen zur Produktherstellung verwendet. In Zukunft wird sich der Einsatz von Nanomaterialien noch wesentlich verstärken. Die Technologie ist allerdings umstritten, weil die Risiken für Umwelt und Gesundheit (noch) nicht abzuschätzen sind. Es braucht also Förderungen für die Forschung. Gleichzeitig muss auch das bereits bestehende Gesundheitsrisiko für ArbeitnehmerInnen und KonsumentInnen berücksichtigt werden.

„Es gibt sehr viel Platz am unteren Ende“: 1960 veröffentlichte der Physiker Richard Feynman unter diesem Titel seine Vision von der Miniaturisierung im Bereich der Atome und Moleküle, also der Entdeckung noch kleinerer physikalischer Bausteine. In den 1980er-Jahren wurde mit der Erfindung des Rastertunnelmikroskops und der Entdeckung der Nanoform des Kohlenstoffes dieses „untere Ende“ näher ausgelotet.

Was sind Nanomaterialien?
Nanomaterialien sind 1 bis 100 Nanometer (1 Milliardstel Meter) groß. Stoffe, die Nanomaterialien beinhalten, haben dadurch andere Eigenschaften als Stoffe ohne Nanobestandteile – sie können etwa wasser- oder schmutzabweisender oder stabiler sein. Nanomaterialien können entweder natürlich vorkommen oder aber bewusst künstlich hergestellt werden. Der Einsatzbereich von Nanomaterialien ist sehr weitreichend: von der Elektronik und Informationstechnik über Filterverfahren in der Abwasserbehandlung bis in die Textil-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie, Materialforschung und Werkstofftechnik oder die Medizin.

Beispiele für Nano-Arbeitsstoffe sind etwa Carbon Black (Industrieruß), das heute vor allem in der Gummiindustrie, etwa für Autoreifen, verwendet wird. Weiters wird Ruß in der Elektrotechnik und als Schwarzpigment in Druckfarben, Tuschen, Lacken und für Kunststoffe eingesetzt. In der IT-Branche werden mithilfe der Nanomaterialien immer kleinere elektronische und optische Bauelemente entwickelt, die mehr Leistung und Speicherkapazitäten ermöglichen. Relativ häufig sind Nanomaterialien in Sportbekleidung zu finden. Auch in Lebensmittelverpackungen und in der Kosmetik (z. B. in Zahncremen) sind Nanomaterialien im Einsatz.


Es gilt das Vorsorgeprinzip
Achtung: Nanomaterialien müssen auf der Verpackung der Produkte nicht deklariert werden. Manche Firmen machen das trotzdem, andere nicht. Auch nicht jede/r Beschäftigte ist sich bewusst, dass sie/er mit Nanomaterialien arbeitet. Aus diesem Grund gilt beim Umgang mit Nanomaterialien das Vorsorgeprinzip. Denn da nach derzeitigem Wissen ernste Gesundheitsschäden nicht auszuschließen sind, sind Nanomaterialien wie gesundheitsgefährdende Stoffe zu behandeln.

Das Zentral-Arbeitsinspektorat hat für den Umgang mit Nanomaterialien einen Leitfaden für das Risikomanagement beim Umgang mit Nanomaterialien am Arbeitsplatz erstellt.

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