Gesunde Arbeit

EU-Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze - Gefährliche Arbeitsstoffe erkennen und handhaben“ gestartet

Die weltweit größte Kampagne im Bereich ArbeitnehmerInnenschutz - die Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze - Gefährliche Arbeitsstoffe erkennen und handhaben“ - ist heute im Wiener Billrothhaus mit einer Veranstaltung gestartet. Schwerpunkt der Kampagne ist der Kampf gegen arbeitsbedingten Krebs.
Gelungener Auftakt der Kampagne
Blick ins Publikum
Start der Kampagne im Wiener Billrothhaus
Roundtable mit den Sozialpartnern
Georg Effenberger, Beate Hartinger-Klein, Dietmar Hammer
Georg Effenberger, Beate Hartinger-Klein, Dietmar Hammer
Bild vom Start der Kampagne im Wiener Billrothhaus Gelungener Auftakt der Kampagne
Bild vom Start der Kampagne im Wiener Billrothhaus Blick ins Publikum
Bild vom Start der Kampagne im Wiener Billrothhaus Start der Kampagne im Wiener Billrothhaus
Bild vom Start der Kampagne im Wiener Billrothhaus Roundtable mit den Sozialpartnern
Bild vom Start der Kampagne im Wiener Billrothhaus Georg Effenberger, Beate Hartinger-Klein, Dietmar Hammer

Über 100.000 Menschen sterben in Europa jährlich an arbeitsbedingten Krebserkrankungen, Schätzungen zufolge ca. 1.800 in Österreich. Diese Zahlen müssen langfristig verringert werden. Mit der Auftaktveranstaltung für Expertinnen und Experten startet nun in Österreich die Europäische Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze – Gefährliche Arbeitsstoffe erkennen und handhaben“. In dieser Kampagne wird ein besonderer Schwerpunkt auf den Kampf gegen den arbeitsbedingten Krebs gelegt. Die Erfahrung zeigt, dass schon mit einfachen Maßnahmen wesentliche Verbesserungen bei der Exposition von Arbeitnehmern erzielt werden können. Unterstützt wird das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz dabei von Sozialpartnern, Sozialversicherungsträgern, Expertinnen und Experten sowie von Unternehmen.

20.000 Menschen sterben in Österreich jedes Jahr an Krebs. Eine internationale Studie schätzt, dass fast ein Zehntel dieser Todesfälle auf die berufliche Tätigkeit zurückgeführt werden kann. Ziel ist es daher in Österreich, die Zahl der arbeitsbedingten Krebserkrankungen langfristig zu senken und Neuerkrankungen zu verhindern. Dazu muss im ersten Schritt das Bewusstsein für die Gefährdung in den Betrieben gestärkt werden. Denn vielen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitgebern ist nicht bewusst, dass sie krebserzeugende Arbeitsstoffe verwenden bzw. dass diese im Arbeitsprozess entstehen.

Im Rahmen der zweijährigen EU-weiten Kampagne, die von der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz initiiert wird, setzt Österreich als engagierter Partner zahlreiche Aktivitäten. In diesem Zusammenhang steht auch die Roadmap von Amsterdam nach Wien, die sich dem verstärkten Kampf gegen arbeitsbedingte Krebserkrankungen verschrieben hat. Mit der Teilnahme an diesem Projekt nimmt Österreich eine Vorreiterrolle in Europa ein.


Hartinger-Klein: „Kampf gegen krebserzeugende Arbeitsstoffe im Mittelpunkt der Arbeitsinspektionen“
„In meiner Funktion als Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz ist es mir nicht nur ein Anliegen, dass an Krebs erkrankte Menschen die bestmögliche Behandlung bekommen. Unser Ziel muss es auch sein, das Auftreten von Krebserkrankungen zu verringern. In den letzten Jahren steht für die Arbeitsinspektion der Kampf gegen krebserzeugende Arbeitsstoffe im Mittelpunkt. Hauptaufgabe zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es, die Exposition am Arbeitsplatz zu verringern. Das setzt entsprechendes Wissen über die Gefahren und den richtigen Umgang mit krebserzeugenden Stoffen voraus“, kommentiert Bundesministerin Mag. Beate Hartinger-Klein die Vorgehensweise.

Verbesserungen können auf unterschiedlichste Weisen umgesetzt werden. Im Idealfall können die gefährlichsten Arbeitsstoffe ersetzt werden (Substitution) oder es können technische Maßnahmen ergriffen werden, die den Kontakt mit diesen Stoffen minimieren. Oft reichen aber auch kleine Änderungen im Arbeitsablauf aus, um eine messbare Verbesserung zu erreichen. Das können simple Hygienemaßnahmen wie das regelmäßige Reinigen des Arbeitsplatzes sein. Auch Zugangsbeschränkungen zu betroffenen Bereichen oder andere arbeitsorganisatorische Maßnahmen können einen wesentlichen Beitrag leisten.

„Um dies zu erreichen, ist jedoch eine Bewusstseinsbildung von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie n Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durch Unterweisung und Information nötig. Hier unterstützen wir die Betriebe in Österreich durch Beratung“, so Hartinger-Klein.


Der Europäische Wettbewerb
„Viele Betriebe in Österreich haben schon erfolgreich Maßnahmen zum Schutz vor gefährlichen Arbeitsstoffen gesetzt. Das ist etwas, worauf wir stolz sein können und das wir auch gerne herzeigen würden. Ich möchte daher diese Unternehmen aufrufen, ihre Erfolge nicht zu verstecken. Nehmen Sie am Europäischen Wettbewerb für gute praktische Lösungen teil! Lassen Sie andere Unternehmen von Ihren Erfahrungen profitieren und vielleicht bewerben Sie sich um eine europäische Auszeichnung für herausragenden Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenschutz (Good Practice Award)“, animiert Hartinger-Klein.

AUVA unterstützt Betriebe
„Unter dem Motto ´Gib Acht, Krebsgefahr!´ macht auch die AUVA auf die Problematik krebserzeugender Arbeitsstoffe aufmerksam. AUVA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden Betriebe dabei unterstützen, Wege des sicheren Umgangs mit diesen Stoffen und Produkten zu finden, um so berufsbedingte Krebserkrankungen zu verhindern und Menschen zu schützen. Der Auftakt zu diesem AUVA-Präventionsschwerpunkt für 2018–2020 findet beim Forum Prävention von 4. bis 7. Juni 2018 in Innsbruck statt“, so DI Georg Effenberger, Leiter der AUVA-Präventionsabteilung.

Team Styria: Eine Referenz für den Erfolg
Ein positives Beispiel, im Zuge der Schwerpunktaktion der Arbeitsinspektion, liefert einer der größten integrativen Betriebe Österreichs – das „Team Styria“. „In enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsinspektion und der AUVA haben wir ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Situation erarbeitet, das schnell Wirkung gezeigt hat“, freut sich DI Dietmar Hammer des Team Styria und erklärt weiter: „Trotz herausfordernden Bedingungen konnten wir durch die richtige Kombination von Einzelmaßnahmen, in einer relativ kurzen Zeit von drei Jahren, eine deutliche Expositionsminderung erreichen“. Schweißrauch und Staub (Chrom(VI) und Nickel) führten zu auffällig hohen Untersuchungsergebnissen bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer n – ein Indikator für eine hohe Belastung von krebserzeugenden Stoffen. Im Zuge der Umstrukturierung wurden Maßnahmen auf technischer, organisatorischer und persönlicher Ebene gesetzt. „Organisatorisch umfassen diese nicht nur regelmäßige Unterweisungen durch eine Sicherheitsfachkraft und Arbeitsmediziner zur Arbeitshygiene und der persönlichen Schutzausrüstung, auch die regelmäßige Reinigung des Hallenbodens wurde festgelegt. Zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird in stark belasteten Bereichen ein zusätzlicher Atemschutz mit umluft-unabhängigen Schweißhelmen verwendet. Zudem ermöglichen zwei getrennte Spinde pro Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer eine bessere Trennung von Privat- und Arbeitskleidung. Für die verschmutzte Arbeitskleidung wurde ein eigener Abwurfschacht installiert, um die Verschleppung von schädlichen Stoffen in den Alltag einzugrenzen“, so Hammer.

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