Gesunde Arbeit

Burn-out - Rennen bis zum Ausbrennen

Hilfe für die Psyche
Hilfe für die Psyche

Die Arbeitswelt verändert sich. Ständiger Zeitdruck, eine hohe Arbeitsmenge, kurzfristig gesetzte Termine, eine dünne Personaldecke, Ressourcenmangel bei der Bewältigung der Aufgaben, Umstrukturierungen und hohe emotionale Anforderungen in der Arbeit kennzeichnen die moderne Dienstleistungsgesellschaft.

Die Belastungen für die Beschäftigten steigen kontinuierlich an, der Druck wird größer.  Daraus resultierend ergibt sich ein drastisches Ansteigen von physischen und psychischen Fehlbeanspruchungen und Erkrankungen. Psychische Erkrankungen machen heute bereits ein Drittel jener Diagnosen aus, die zu einer Berufsunfähigkeits- oder Invaliditätspension führen. Krankenstände aufgrund arbeitsbedingter psychischer Belastungen dauern länger, die gesamtwirtschaftlichen Kosten belaufen sich dzt. auf rund 3,3 Milliarden Euro jährlich. Vor allem Burn-out ist zum Schlagwort geworden, immer mehr Beschäftigte sind davon betroffen.


Rund 20–25 % der Beschäftigten von Burn-out betroffen?
Nicht zuletzt aufgrund der fehlenden einheitlichen Definition mangelt es an aussagekräftigen statistischen Daten über die Anzahl der von Burn-out betroffenen Beschäftigten in Österreich. In einer Online-Befragung des ÖGB gemeinsam mit den Business Doctors und der Karmasin Motivforschung wurden 19 Prozent der TeilnehmerInnen als burnoutgefährdet eingestuft. Laut einer Studie von Marketagent.com fühlen sich 25 Prozent der befragten Personen von Burn-out bedroht. Die Ergebnisse decken sich mit anderen Untersuchungen, die beispielsweise in Deutschland durchgeführt wurden.
Eine aktuelle Studie der Johann Kepler Universität Linz beziffert die Kosten der gesamten Behandlungsdauer bei 500.000 von Burn-out betroffenen Personen auf 3,9 bis 9,9 Mrd. Euro. Den Autoren zufolge sind die volkswirtschaftlichen Kosten umso höher, je später die Diagnose erfolgt. Ein früher Diagnosezeitpunkt dämpft die volkswirtschaftlichen Kosten von Burn-out erheblich. Noch besser – und in der Folge billiger – sind der Studie entsprechend jedoch präventive Maßnahmen und Bewusstseinsbildung für das Thema Burn-out und seine Konsequenzen.


Wie können Betriebe und ArbeitnehmerInnen vorbeugen?
Nur gesunde Arbeitsbedingungen ermöglichen ein gesundes Arbeiten. Ein hohes Maß an Selbstbestimmung, Erfolgserlebnissen und Wertschätzung der Leistung sowie an abwechslungsreicher und interessanter Arbeit sind wichtige Faktoren, um das Burn-out-Risiko zu verringern. Die natürlichen Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit müssen durch eine angemessene Personalplanung berücksichtigt werden. Eine wertschätzende Unternehmens-, Informations-, und Führungskultur wirkt ebenso präventiv wie gut gestaltete Arbeitsabläufe und eine gute Organisation. Darüber hinaus müssen natürlich auch die Arbeitsumgebung, Arbeitsmittel und der Arbeitsraum so gestaltet sein, dass „gute Arbeit“ ermöglicht wird.

Burn-out-Prävention im Betrieb ist gesetzlich vorgeschrieben
Das stärkste Instrument zur Burn-out-Prävention auf betrieblicher Ebene ist die  konsequente Umsetzung der im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) vorgesehenen Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen. Betriebe sind hierbei nicht nur gesetzlich verpflichtet, psychisch gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen zu identifizieren, sondern diese auch durch klar definierte überprüfbare Maßnahmen zu reduzieren. Die Einbeziehung von Fachleuten, wie Arbeits- und OrganisationspsychologInnen, in den Evaluierungsprozess ist hierbei dringend anzuraten.

Ein Angebot an Entspannungstrainings- oder Zeitmanagementschulungen für einzelne ArbeitnehmerInnen reicht nicht aus, um das Burn-out-Risiko zu reduzieren. Vielmehr müssen die Ursachen der schädlichen Belastungen erkannt und beseitigt und nicht lediglich die Symptome bekämpft werden. Darüber hinaus müssen die gesetzten Maßnahmen für sämtliche betroffene ArbeitnehmerInnen wirksam sein.

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