Gesunde Arbeit

Tagung Gesundheit - Alter - Arbeit: Fangen wir bei den Lehrlingen an

Das Älterwerden der Belegschaften ist eine zentrale Herausforderung für die kommenden Jahre. Ideen und Erfahrungen zum gesunden Verbleib im Betrieb standen daher im Mittelpunkt der Tagung Gesundheit - Alter - Arbeit.

"Ich bin erst krank, wenn der Arzt es sagt. Gehe ich nicht zum Arzt, bin ich nicht krank", brachte es Kabarettist Ingo Vogl zu Beginn der Tagung "Gesundheit - Alter - Arbeit" auf den Punkt. Das Älterwerden der Belegschaften ist eine zentrale Herausforderung für die kommenden Jahre. Die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten - Kunst, Medien, Sport, freie Berufe (GdG-KMSfB), die Gewerkschaft vida und die Arbeiterkammer luden deshalb am Dienstag zur Diskussionsveranstaltung, um Ideen und Erfahrungen zum gesunden Verbleib im Betrieb, auszutauschen.

Michael Kerschbaumer, stellvertretender Vorsitzender der Hauptgruppe 1 der GdG-KMSfB, wies auf das hohe Durchschnittsalter hin. "Wer glaubt, dass wir eine 'Beamtengewerkschaft' sind und bereits mit 50 Jahren in Pension gehen, hat nicht Recht. In Wien sind von 70.000 Bediensteten zwei Drittel keine Beamten." 60 Prozent der 15- bis 39-Jährigen würden nicht daran glauben, bis 65 im Berufsleben bleiben zu können. Als richtigen Schritt erwähnte er die Diensterleichterung nach einem langen Krankenstand, damit man nicht mit Volllast wieder in die Arbeit einsteigt.

"Gesundheitsmaßnahmen im Betrieb einzuführen ist nicht ein Prozess, der morgen zu 100 Prozent umgesetzt ist", sagt Gottfried Winkler, geschäftsführender Vorsitzender der vida. "Wir müssen bereits bei den Lehrlingen oder in der Schule beginnen, z. B. mit der Turnstunde." Was können wir in den Betrieben tun? "Wir haben bereits begonnen, die Aufmerksamkeit in den Betrieben auf das Thema Gesundheit zu lenken." Weiters brauche es die Einführung eines flächendeckenden, ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements. "Das Bewusstsein in der Führungsebene muss wachsen. Sie sollen über Stärken und Schwächen der verschiedenen Altersgruppen der Beschäftigten Bescheid wissen."

Arbeiterkammer-Präsident Rudi Kaske spricht von "einem Thema, das uns auch in Zukunft beschäftigen wird". Die Struktur in den Betrieben klammere ältere Arbeitnehmer aus. "Jeder fünfte Betrieb mit mehr als 25 ArbeitnehmerInnen beschäftigt überhaupt keine Person über 55 Jahre. Umfassende Maßnahmen sind notwendig." Kaske drängt auch auf die Umsetzung des Bonus-Malus-Systems. "Zwar gibt es Verhinderer auf Wirtschaftsseite, aber wir werden in dieser Frage nicht locker lassen." Schließlich stehe das auch so im Regierungsübereinkommen.

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