Neues Angebot der AK Salzburg: Arbeitsbewältigungscoaching

Im Beratungsalltag der Arbeiterkammer zeigt sich: Steigendes Alter und parallel dazu hohe Arbeitsintensität gehen oft nicht lange gut. Und schon gar nicht, wenn man im Privatleben mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen hat. Ein Lied davon kann Frau M. – eine 55-jährige Handelsangestellte aus Salzburg – singen. Trotz ihres Alters erhält sie einen neuen Aufgabenbereich im Beschwerde-Management. Der Job hält, was er verspricht: Stress, Stress, Stress! Als wäre das noch nicht genug gewesen, erleidet ihre Schwiegermutter zur selben Zeit einen schweren Schlaganfall. Die intensive Pflege und der tägliche Druck in der Arbeit bringen die 55-Jährige an die Grenzen ihrer Leidensfähigkeit.

Arbeitsfähigkeit verbessern
Frau M. kam in die AK Salzburg zum ABI-Coaching. AK-Arbeitnehmerschützerin Karin Hagenauer: „Wir haben uns angeschaut, was ganz konkret die Betroffene bei sich selbst, aber auch in der Arbeit verändern kann. Ziel: die Arbeitsfähigkeit von Frau M. zu verbessern. Sie wird im privaten Umfeld versuchen, ihre persönlichen Kontakte wieder zu intensivieren, und ihre Psychotherapiesitzungen fortsetzen. In der Arbeit wird sie eine Schulung im neuen EDV-Programm einfordern und mit ihrem Team über eine Aufgabenumverteilung sprechen.“

Wozu den ABI machen?
Langzeitstudien zeigen ganz klar: Wer im mittleren Alter einen mäßigen oder schlechten ABI-Index hat, hat ein doppelt so hohes Risiko, krankheitsbedingt in Pension gehen zu müssen. Ein Projekt der PVA 2012 zeigte: Nur 20 Prozent der Menschen mit kritischer Arbeitsbewältigungsfähigkeit fühlen sich fünf Jahre nach der Pensionierung noch subjektiv gesund, dagegen aber 73 Prozent der Personen mit sehr guter Arbeitsbewältigungsfähigkeit. Mit den Berufsjahren nimmt für etwa ein Drittel aller Beschäftigten das Zusammenpassen von Arbeit und individuellen Ressourcen deutlich ab. Über die Förderung individueller Ressourcen und/oder der Umgestaltung von Arbeitsbedingungen kann dieses Zusammenspiel aber optimiert und Arbeitsbewältigung deutlich verbessert werden.

Was passiert beim ABI-Coaching?
Zunächst wird per Fragebogen der Arbeitsbewältigungsindex erhoben. Das ist eine Maßzahl für das Verhältnis der Leistungsfähigkeit zur Arbeitsanforderung. Ist dieser Wert hoch, passen Person und die Anforderungen, die an sie gestellt werden, zusammen. Ist dieser Wert niedrig, liegt eine schlechte Arbeitsfähigkeit vor. Danach werden Maßnahmen erarbeitet, die die Arbeitssituation so erhalten bzw. verbessern. Damit soll auch eine Verbesserung der Arbeitsfähigkeit erreicht werden. „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die meisten Maßnahmen, die wir ableiten, auf eine Verbesserung der Arbeitsumgebung abzielen. Kein Wunder, denn: Arbeitsfähigkeit wird zu 35 Prozent durch individuelle Faktoren und zu 65 Prozent durch die Arbeitsanforderungen beeinflusst“, berichtet Hagenauer.

Beratungstermin für kostenlose ABI-Coachings telefonisch vereinbaren:
0662/86 87-406, Mag.^a Karin Hagenauer, AK ArbeitnehmerInnenschutz