Gesunde Arbeit

Kranke, fiebernde Gebäude

Sie betreten das Bürogebäude und Ihnen wird schlecht? Das hat nicht unbedingt mit Termindruck oder dem Sozialklima zu tun. Das Gebäude, in dem Sie arbeiten, macht Sie krank. Der Grund: Selten wird auf gesundheits-, umwelt- und klimagerechtes Bauen geachtet.
Begrünte Fassaden sind nicht nur schön anzusehen, sie halten auch Hitze ab.
Begrünte Fassade Begrünte Fassaden sind nicht nur schön anzusehen, sie halten auch Hitze ab.

Sick-Building-Syndrome (SBS) heißt wörtlich übersetzt: Krankes-Haus-Syndrom. Schadstoffe (z. B. von Teppichklebern, Lacken, Dämmmaterialien, Reinigungsmitteln, Tabakrauch) können die Raumluft über lange Zeit stark belasten. Beispielsweise sind in vielen Lacken Formaldehyd, Lösungsmittel, Weichmacher, Konservierungsstoffe etc. zu finden. Mangelhaft gewartete Klimaanlagen oder Lufttauschanlagen können unter anderem Schadstoffe, Keime, Pollen und Pilzsporen im Gebäude verteilen. Viele Menschen reagieren darauf sensibel. Allergien, Atembeschwerden, Augenreizungen, Kopfschmerzen und dergleichen sind keine Seltenheit.

Behandlung von kranken Gebäuden
Umweltgerechtes Bauen, klimagerechte Architektur, Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und gesundheitsgerechte Arbeitsumgebung sind Schlagworte, die in der Realität selten umgesetzt werden. Es gibt Lösungen, die einerseits die Schadstoffbelastung reduzieren, andererseits aber auch hohen Temperaturen in Innenräumen entgegenwirken.

  • Fassadenbegrünung: Begrünte Fassaden sind nicht nur schön anzusehen, sie haben den Vorteil, die Hitze abzuhalten. Das darunterliegende Mauerwerk heizt sich nicht so stark auf. Pflanzen setzen Sauerstoff frei. Sie tragen zu einer besseren Luftfeuchtigkeit bei, was vor allem in Innenräumen bemerkbar ist. Wichtig: Auch Außenjalousien haben einen positiven Effekt. Glasflächen erhitzen sich nicht so stark, weniger Wärme dringt in den Innenraum. Bei Innenjalousien ist der Effekt viel geringer.
  • Grünflächen: Asphalt und Betonflächen speichern Wärme und strahlen diese ab, selbst dann, wenn die Sonneneinstrahlung vorüber ist (Abend- und Nachtstunden). Grünflächen, Bäume, Sträucher etc. vor Gebäuden helfen, das zu verhindern.
  • Kühldecken: Ähnlich wie Fußbodenheizungen funktionieren Kühldecken. In Raumdecken läuft in geschlossenen Kreisläufen gekühltes Wasser. Der Vorteil gegenüber Klimaanlage oder Ventilator: keine Zugluft, weniger Wartungsaufwand, keine Keim-, Pilz oder Sporenbelastung in Räumen sowie gleichmäßige Kühlung.
  • Fernkälte: Fernwärme ist bekannt. Sie wird in Österreich gerne zum Heizen genutzt. Fernkälte bietet die Möglichkeit der Gebäudekühlung. Um nur einige Vorteile im Vergleich mit Klimaanlagen und Co zu nennen: Platzersparnis, weniger Stromverbrauch, effizienteres Kühlen und weniger Wartungsaufwand.

Mensch und Umwelt
Es gibt Lösungen, die Schadstoffbelastungen in der Raumluft reduzieren. Beispielsweise sind schadstoffarme Farben und Lacke nicht nur umweltverträglicher, sie lösen beim Menschen bedeutend weniger Krankheiten aus. Auf die Abkühlung von Räumen und Gebäuden muss in Zukunft besser geachtet werden. ArbeitgeberInnen sollten auf effektive, langfristig kostengünstige und umweltverträgliche Konzepte setzen. Diese tragen zu guter Letzt auch zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der ArbeitnehmerInnen bei.

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