Gesunde Arbeit

Hitzetote bei der Arbeit

Die globale Klimakrise verschärft sich und die Häufigkeit, Intensität sowie Dauer von Hitzewellen werden in hohem Ausmaß zunehmen. An hitzeexponierten Arbeitsplätzen drohen dadurch lebensgefährliche Arbeitsbedingungen.
Extreme Hitze am Arbeitsplatz kann tödlich enden.
Arbeiter liegt am Boden - Hitzschlag Extreme Hitze am Arbeitsplatz kann tödlich enden.

Ansteigende Temperaturen und lang andauernde Hitzewellen stellen eine immense Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung dar. Speziell ArbeitnehmerInnen, die im Freien arbeiten, müssen mit negativen Folgen rechnen. Wir werfen dazu einen Blick auf Zahlen aus den USA.

Todesfälle in den USA
Hitzetote stellen nur die Spitze des Eisbergs dar. Darunter verbergen sich jedoch weit häufiger auftretende Hitzeerkrankungen. Im US-Bundesstaat North Carolina waren von 2008 bis 2010 arbeitsbedingte Hitzeerkrankungen die häufigste Ursache für arbeitsbedingte Notarztbesuche. In Arizona waren 35 Prozent der durch Hitze verursachten Todesfälle bei Männern auf Arbeiten im Freien, am Bau und in der Landwirtschaft zurückzuführen. Von 1992 bis 2006 starben in den USA 68 FeldarbeiterInnen an Hitzschlag. Die jährliche durchschnittliche Sterblichkeitsrate von 0,39 Hitzetoten pro 100.000 ErntearbeiterInnen erreichte damit fast das 20-Fache der hitzebedingten Sterblichkeitsrate aller ArbeiterInnen. Darüber hinaus ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Behördlicher Schutz bei Outdoor-Arbeiten
Das Nationale Institut für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (NIOSH) meldete von 1992 bis 2006 in den USA insgesamt 423 Todesfälle von ArbeitnehmerInnen durch Hitzeeinwirkung im Freien. Teilweise haben US-Behörden angesichts dieser Todesfälle mit behördlichen Anordnungen reagiert, um Hitzeerkrankungen vorzubeugen. In den Bundesstaaten Kalifornien und Washington gelten beispielsweise behördliche Auflagen, die bei beruflichem Hitzestress bei Outdoor-Arbeiten einzuhalten sind. Dazu zählen die Versorgung mit Trinkwasser, Entwärmungspausen und die Verschiebung von Tagesarbeitszeiten in die Morgen- oder Abendstunden.

Steigende Temperatur – steigende Todesrate
In den Volkszählungen der USA wurden von 1992 bis 2016 hitzebedingte Todesfälle als tödliche Arbeitsunfälle registriert. Zusätzlich wurden Zeit, geografische Region und Temperatur untersucht. Dabei wurde Folgendes festgestellt: 36 Prozent aller arbeitsbedingten Todesfälle durch Hitze betrafen BauarbeiterInnen. Und das, obwohl BauarbeiterInnen nur 6 Prozent aller ArbeitnehmerInnen ausmachten. Steigende Sommertemperaturen waren mit höheren hitzebedingten Todesraten verbunden. Im Vergleich zu allen BauarbeiterInnen (Risikoindex = 1) wurde bei einigen Berufen ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für hitzebedingte Todesfälle festgestellt. Zu den Berufen mit einem hohen Risikoindex gehörten ZementiererInnen (10,80), DachdeckerInnen (6,93), HelferInnen (6,87) und MaurerInnen (3,33). Das Fazit der Studie lautet, dass BauarbeiterInnen in den USA einem hohen Risiko ausgesetzt sind, durch Hitze zu sterben, und dieses Risiko mit der Klimakrise im Laufe der Zeit zugenommen hat. Bevor es noch mehr Tote gibt: Nicht nur in den USA, sondern auch in Österreich besteht Handlungsbedarf zum Schutz der ArbeitnehmerInnen vor der großen Hitze bei Arbeiten im Freien.

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