Gesunde Arbeit

Muskel-Skelett-Erkrankungen in Betrieben verhindern

Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) betreffen viele Berufsgruppen. Die Arbeitsinspektion zeigt anhand mehrerer Beispiele aus der Praxis, wie mit einfachen Maßnahmen die Belastung für die betroffenen ArbeitnehmerInnen wesentlich verringert werden konnte.
Kontrollen der Arbeitsinspektion motivieren zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung.
Kontrolle der Arbeitsinspektion in einem Betrieb Kontrollen der Arbeitsinspektion motivieren zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung.

Was erreichen Arbeitsinspektorinnen und Arbeitsinspektoren bei ihrer täglichen Arbeit für die arbeitenden Menschen?

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
Bei einer Überprüfung einer Tiefkühlgemüseproduktion wurde festgestellt, dass für den Versand der Produkte Paletten mit Kartons händisch geschlichtet wurden. Die Kartons wurden auf die am Boden stehende Palette bis auf ca. 1,5 m Höhe vom Förderband weggeschlichtet. Diese Arbeit ist für den gesamten Körper, insbesondere aber für den Stützapparat, sehr belastend.
Seitens des Arbeitsinspektorates wurde der Betrieb ausführlich über verschiedene Möglichkeiten der ergonomischen Gestaltung dieses Arbeitsplatzes beraten. Es wurde empfohlen, die Paletten mittels Hubwagen auf die Höhe des Förderbandes zu heben, um ein dauerndes Bücken mit den Kartons zu vermeiden. Der Arbeitsplatz wurde schließlich so ausgerüstet, dass die Kartons mittels Vakuumheber auf die angehobene Palette geschlichtet werden können, was zu einer deutlichen Entlastung der ArbeitnehmerInnen führte.


Arbeitsvorgang Reifenwechsel
Bei einer Betriebsbesichtigung im Rahmen einer Schwerpunktaktion fand ein Arbeitsinspektor bei einem Autohaus einen nicht ergonomischen Arbeitsvorgang zum Reifenwechseln vor. Nach einer intensiven Beratung der Arbeitsinspektion wollte das Autohaus den Arbeitsplatz umrüsten. Durch den Einsatz einer Hebehilfe wurde ein ergonomischer Arbeitsvorgang für das Wechseln der Autoreifen geschaffen, damit die Gesundheit der beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten wird.

Höhenverstellbare Montagetische in der Industrie
Bei der Begehung in einem Industriebetrieb fiel dem Arbeitsinspektor auf, dass ArbeitnehmerInnen mit sehr unterschiedlichen Körpergrößen mit gleichen Tätigkeiten an einem Tisch beschäftigt wurden. Arbeitsvorgänge sind so zu gestalten, dass Zwangshaltung möglichst vermieden wird. Nach Beratungsgesprächen mit der Sicherheitsfachkraft und der Arbeitgeberin organisierte der Betrieb ein Projekt zur „Ergonomie an den Arbeitstischen“. In einem ersten Schritt wurde darauf geachtet, dass ArbeitnehmerInnen mit ähnlichen Körpergrößen am selben Tisch arbeiten. Im zweiten Schritt werden alle Montagetische höhenverstellbar ausgeführt.

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