Gesunde Arbeit

Bei Hitze deutlich mehr Verkehrsunfälle sowie Arbeitsunfälle auf Baustellen

Die Hitzewelle hat Österreich fest im Griff – auch mit ihren Schattenseiten. An Hitzetagen kommt es zu mehr Verkehrsunfällen aufgrund von Unachtsamkeit sowie Ablenkung. Und durch die Hitze nimmt auch die Unfallgefahr am Bau zu.
Unfälle an Hitzetagen pro Bundesland Mai bis September 2021
Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit bzw. Ablenkung an Hitzetagen pro Bundesland Mai bis September 202
Unfälle an Hitzetagen pro Bundesland Mai bis September 2021 Unfälle an Hitzetagen pro Bundesland Mai bis September 2021
Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit bzw. Ablenkung an Hitzetagen pro Bundesland Mai bis September 202 Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit bzw. Ablenkung an Hitzetagen pro Bundesland Mai bis September 202

An Hitzetagen passierten in Österreich im Jahr 2021 laut Statistik Austria um ein Viertel mehr Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden als an Tagen mit Höchstwerten unter 30 Grad Celsius. Dabei traten verstärkt Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit bzw. Ablenkung auf.

„Hohe Temperaturen wirken sich auf die Zahl der Unfälle im Straßenverkehr aus. Das zeigt eine Analyse der Unfallstatistikdaten von Statistik Austria in Kombination mit den Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Bei einer Tageshöchsttemperatur von 30 Grad Celsius oder darüber steigt die Unachtsamkeit und es ereignen sich 25 % mehr Unfälle mit Personenschaden im Vergleich zu weniger heißen Tagen“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Im Jahr 2021 ereigneten sich 32 774 Straßenverkehrsunfälle in Österreich, bei denen 41 251 Personen verletzt oder getötet wurden. Pro Tag waren das durchschnittlich 90 Unfälle mit 113 verunglückten Personen. In den wärmeren Monaten, von Mai bis September 2021, wurden im Schnitt 123 Unfälle pro Tag gemeldet, wobei deutliche Unterschiede zwischen einem Hitzetag und einem Nicht-Hitzetag festgestellt wurden. So ereigneten sich an einem Hitzetag mit 30 oder mehr Grad Celsius im Durchschnitt 150 Unfälle, an einem weniger heißen Tag 120, das entspricht einem Plus von 25 %.


Mehr Unfälle an Hitzetagen in allen Bundesländern
Die meisten Hitzetage unter den Landeshauptstädten verzeichneten 2021 laut ZAMG (Wetterdaten Open Data) Wien, Eisenstadt und Graz (je 24), gefolgt von Klagenfurt (23), St. Pölten (20) und Innsbruck (19). In allen Bundesländern wurden Anstiege der Unfallzahlen an Hitzetagen erfasst. Besonders groß war die Zunahme (+94 %) in Vorarlberg von 6 Unfällen an Nicht-Hitzetagen auf 12 Unfälle an Hitzetagen. Weitere deutliche Steigerungen wurden im Burgenland (+38 %), Tirol (+37 %) und Salzburg (+32 %) verzeichnet. Um ein Fünftel mehr Unfälle passierten in Niederösterreich, Oberösterreich (je +20 %) und Kärnten (+19 %, siehe Tabelle 1).

Zunahme von Unfällen aufgrund von Unachtsamkeit an Hitzetagen
Nicht nur die Anzahl an Unfällen änderte sich an Hitzetagen, sondern auch die Hauptunfallursache „Unachtsamkeit/Ablenkung“ stieg stark an: Während an einem Nicht-Hitzetag von Mai bis September 2021 im Durchschnitt 39 Unfälle pro Tag in Österreich auf diese Unfallursache zurückgeführt wurden, lagen die Unfallzahlen mit 54 an Hitzetagen deutlich höher (+36 %). Die höchsten Steigerungsraten der Unfallursache Unachtsamkeit/Ablenkung wurden in Vorarlberg (+115 %), Tirol (+44 %) und Salzburg (+42 %) registriert, wobei ein Plus in allen Bundesländern verzeichnet wurde. Die Zunahme von Unfällen aufgrund dieser Unfallursache war nicht ausschließlich auf die generell höhere Unfallzahl an Hitzetagen zurückzuführen, da auch der relative Anteil von Unachtsamkeit/Ablenkung an allen Unfallursachen an Hitzetagen anstieg. So wurden beispielweise in Niederösterreich an Nicht-Hitzetagen 35 % aller Unfälle aufgrund Unachtsamkeit/Ablenkung gemeldet. Dieser Anteil erhöhte sich an den Hitzetagen auf 39 % (siehe Tabelle 2).

Detaillierte Ergebnisse und weitere Tabellen finden Sie in der neu erschienen Publikation "Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden 2021", die auf der Statistik Austria-Webseite von unter Publikationen zum Download bereitsteht. Dort können auf einer interaktiven Verkehrsunfallkarte auch die Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden des Jahres 2021 nach den genauen Unfallorten abgefragt werden.


Hitze führt zu mehr Arbeitsunfällen auf Baustellen
Bauarbeiter sind im Sommer bei praller Sonne und großer Hitze einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt: Ab 30 Grad steigt die Unfallgefahr stark an. Ab einer Temperatur von 35 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent it die Dauerleistungsgrenze erreicht, die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt, die Konzentrationsfähigkeit sinkt, und meistens haben die Personen eine erhöhte Müdigkeit, so der Arbeitsmediziner Kurt Leodolter von der AUVA. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag Bei Hitze mehr Arbeitsunfälle auf Baustellen auf orf.at.

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