Gesunde Arbeit

Sicher ohne Gewalt im Job

Durch Corona hat Gewalt am Arbeitsplatz zugenommen. Die Gewerkschaft GPA hat die Entwicklungen genauer untersuchen lassen und fordert wirksame Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten. Weniger Arbeitsdruck und bessere Personalausstattung gehören dazu.
Gewalt am Arbeitsplatz darf keinesfalls toleriert werden!
Broschüre Sicher ohne Gewalt im Job
Frau blickt sorgenvoll aus dem Fenster Gewalt am Arbeitsplatz darf keinesfalls toleriert werden!
Cover der Broschüre Sicher ohne Gewalt im Job Broschüre Sicher ohne Gewalt im Job

Beschimpfungen, Drohungen, Beleidigungen und sogar körperliche Übergriffe: In den vergangenen zwei Jahren häuften sich Berichte von ArbeitnehmerInnen und BetriebsrätInnen über Gewalterfahrungen bei der Arbeit. Handelsangestellte, die Corona-Nachweise kontrollierten, wurden von KundInnen angeschrien und bespuckt. Für das Personal in der Pflege sind Tritte, Schläge oder Bisse keine Seltenheit. Dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, belegt auch eine im Auftrag der Gewerkschaft GPA durchgeführte Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts IFES. Von den dabei 1.000 Befragten gab über die Hälfte an, verbale Übergriffe bei der Arbeit schon erlebt zu haben, 38 Prozent waren davon auch selbst betroffen. Wahrnehmungen zu körperlichen Übergriffen hatten 10 Prozent der Befragten. Signifikant ist, dass Frauen und Jüngere in einem höheren Ausmaß betroffen sind und dass vor allem Bereiche mit KundInnenkontakt eine Zunahme von Gewalt verzeichnen. Gewalt geht aber nicht nur von externen Personen aus, sie geschieht auch durch KollegInnen und Vorgesetzte.

Gewalt nicht tolerieren
Egal, in welcher Situation und egal, ob es sich um körperliche oder auch „nur“ um verbale Aggression handelt: Gewalt am Arbeitsplatz muss niemand tolerieren. ArbeitnehmerInnen verdienen Respekt und müssen bei ihrer Tätigkeit vor allen Formen der Gewalt geschützt werden. Für die Gewerkschaft GPA war das auch die zentrale Botschaft bei einer bundesweiten Aktionswoche im Juni 2022 mit einer Reihe von Veranstaltungen in der Öffentlichkeit und in Betrieben. Appelliert wurde dabei an die Verantwortung der ArbeitgeberInnen, Schutzmaßnahmen für ihre Beschäftigten zu treffen. Eine sichere Arbeitsumgebung spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Berücksichtigung der Gewaltprävention bei der Planung von Arbeitsabläufen und der Arbeitsorganisation.

Belegt hat die Befragung auch, dass Arbeitsdruck und Personalmangel als Auslöser und Verstärker von Konflikten wirken. Über 60 Prozent der Befragten gaben das an. Vor allem im Gesundheits- und Pflegebereich sowie im Handel, also in Bereichen, in denen Stress und Überlastung in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben, sind bessere Arbeitsbedingungen etwa durch mehr Arbeitszeitqualität und mehr Personal wichtige Vorkehrungen gegen das Aufkommen von Konflikten.

Die Gewerkschaft GPA ermutigt ArbeitnehmerInnen, Gewalt am Arbeitsplatz – in welcher Ausprägung auch immer – nicht hinzunehmen. Wichtig ist es, Hilfe zu suchen und Vorgesetzte bzw. Betriebsrat zu informieren.

Rechtliche und individuelle Ratschläge gibt es auf www.gpa.at/sicher-ohne-gewalt

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