Gesunde Arbeit

Arbeitnehmer:innenschutz und innerbetrieblicher Verkehr

Sicherheitstechnische und arbeitsorganisatorische Mängel beim innerbetrieblichen Verkehr betreffen Arbeitnehmer:innen sowohl in größeren Arbeitsstätten als auch auf Großbaustellen, indem es zu schweren Arbeitsunfällen und Beinaheunfällen kommt, an denen oft selbstfahrende Arbeitsmittel beteiligt sind. Ursachen dafür sind oft mangelhafte Fachkenntnis und Ausbildung, fehlende Unterweisung und Information.
Eine nachhaltige Organisation des innerbetrieblichen Verkehrs führt zu mehr Sicherheit an Arbeitsplätzen.
Staplerfahrer:innen in Lagerhalle Eine nachhaltige Organisation des innerbetrieblichen Verkehrs führt zu mehr Sicherheit an Arbeitsplätzen.
Bei einer Schwerpunktaktion der Arbeitsinspektion in den Jahren 2021 und 2022 wurden etwa 1.230 Arbeitsstätten und Baustellen mit ca. 22.800 Arbeitsmitteln besichtigt. Dabei wurde folgendes Verbesserungspotenzial festgestellt:
  • Allgemeine Mängel beim innerbetrieblichen Verkehr: 141 Mal
  • Problematische Lagerung im Bereich der Verkehrswege: 112 Mal
  • Keine korrekte innerbetriebliche Fahrerlaubnis: 85 Mal
  • Mängel für betriebsfremde Arbeitnehmer:innen: 80 Mal
  • Keine geeigneten Maßnahmen nach Arbeitsunfällen: 19 Mal
Höhenbegrenzung von Lagerungen
In einem Baumarkt wurden immer wieder Lagerungen in der obersten Regallage so hoch vorgenommen, dass dadurch die Standfestigkeit der eingelagerten Baustoffe eingeschränkt war und diese herabzufallen drohten. Außerdem wurden die Fensterflächen dadurch verstellt und damit die natürliche Belichtung des Arbeitsraumes beeinträchtigt. Nach einem Beratungsgespräch und dem Erkennen der Gefährdungen setzte der Arbeitgeber waagrechte Stangen an den Regalen als Höhenbegrenzungen für das Lagergut ein. Diese einfache Maßnahme gewährleistet, dass die Lagerungen nicht zu hoch gestapelt werden und die Fensterflächen frei bleiben.
 
Verkehrsregeln im Betrieb
Im Zuge der Überprüfung eines großen Auslieferungslagers wurde festgestellt, dass in den Lagerhallen ein sehr großes und auch chaotisches Verkehrsaufkommen durch den internen Verkehr von Staplern und Flurförderfahrzeugen herrschte. Auf Nachfrage gab der Betrieb an, dass es bisher keine Verkehrsregeln gab (z. B. Einbahnregelungen, Rechtsfahrgebot etc.). Der Betrieb wurde daraufhin eingehend und ausführlich über die gesetzlichen Bestimmungen und Möglichkeiten durch die Arbeitsinspektion beraten und informiert.
Bei einer weiteren Kontrolle im Betrieb konnte erfreulicherweise festgestellt werden, dass die Situation sich wesentlich verbessert hatte. Der Betrieb entwickelte nach der Beratung ein neues Verkehrskonzept und setzte es um. Es handelt sich hauptsächlich um einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen wie z. B. Rechtsfahrgebot, Einbahnsysteme und Verkehrsspiegel an exponierten Stellen. Auch die Beschäftigten wurden in die Umsetzung miteinbezogen.
Die Arbeitsinspektion wird ihre gewonnenen Erfahrungen bei Beratungen, Kontrollen und der Teilnahme an Genehmigungsverhandlungen an die Betriebe weitergeben und dafür sorgen, dass der innerbetriebliche Verkehr noch sicherer wird. Denn Ziel muss eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch die nachhaltige Organisation des innerbetrieblichen Verkehrs sein.
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