Arbeiten? Aber sicher!
„Von heute auf morgen geht gar nichts – ich merke, dass, wenn es um den Arbeitnehmer:innenschutz geht, es immer eine Art Prozess ist, auf den man die Arbeitnehmer:innen vorbereiten und einstimmen muss“, lacht Michael Mohl, Betriebsrat bei der Firma Pfnier. Früher war es nämlich gerne so, dass man mit „Schlapfen“ gemauert, ohne Leiberl in der prallen Sonne und mit Strohhut anstatt Helm auf der Baustelle gewerkelt hat. Unfälle waren da keine Seltenheit. Mit dem ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) vor 30 Jahren hat sich in dieser Hinsicht viel getan. Dieses Bundesgesetz schuf zahlreiche Verbesserungen für den Schutz des Lebens und der Gesundheit der Arbeitnehmer:innen in Österreich.
Gefahrenquellen minimieren Die Sicherheit auf der Baustelle ist hierbei eine besondere Herausforderung. Stürze, herabfallende Gegenstände und der Umgang mit schweren Maschinen gehören zu den häufigsten Unfallursachen. Hier greift das ASchG ein und fordert eine Gefahrenanalyse und die Umsetzung konkreter Schutzmaßnahmen. Absturzsicherungen, Schutzhelme und -kleidung sowie die regelmäßige Wartung von Maschinen sind dabei unerlässlich. „Das ist aber nicht alles: Eine Sicherheitskultur, die von allen Beteiligten – von Bauleiter:in bis zu einzelnen Arbeiter:innen – ernst genommen wird, ist der Schlüssel zu einem sicheren Arbeitsplatz. Jeder muss die Sicherheitsvorschriften nicht nur kennen, sondern auch aktiv einhalten und umsetzen“, ergänzt Mohl dazu. Stolz ist Mohl auch auf die Bemühungen der Firma Pfnier in Sachen Arbeitssicherheit, denn diese liegt über dem Standard in der Branche. Erwähnenswert ist hier eine Sicherheitsbrille, die alle Bauarbeiter:innen von der Firma gestellt bekommen: Sie schützt nicht nur vor Splittern beim Arbeiten, sondern dient gleichzeitig als Sonnenschutz, sieht dabei auch noch gut aus und wird deshalb auch von den Arbeiter:innen konsequent getragen.
Die unsichtbare Gefahr Doch nicht nur körperlich ist die Arbeit auf der Baustelle herausfordernd, auch in puncto psychische Gesundheit verlangt dieser Job viel ab. Ein großer Fortschritt in den letzten Jahren war in dieser Hinsicht die ASchG-Novelle von 2013, die die psychische Gesundheit und die Prävention arbeitsbedingter psychischer Belastungen in den Vordergrund rückte. Hier setzt das ASchG an, indem es Maßnahmen zur Stressprävention und zur Förderung der mentalen Gesundheit vorschreibt.
Das ASchG hat maßgeblich dazu beigetragen, die Arbeitsbedingungen in Österreich sicherer und gesünder zu gestalten. Doch auch in Zukunft muss man sich über Innovationen und damit verbundene Herausforderungen Gedanken machen. Technologische Entwicklungen, der Klimawandel und gesellschaftliche Veränderungen werden die Arbeitswelt weiter verändern. Arbeitssicherheit auf der Baustelle ist nämlich ein kontinuierlicher Prozess, der durch das ASchG und die Zusammenarbeit aller Beteiligten stetig weiterentwickelt wird, um eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu gewährleisten.