Gesunde Arbeit

Durch die rosa Datenbrille

Datenbrillen sollen in Zukunft vermehrt zum Einsatz kommen. Informationen schweben förmlich vor den Augen. Kein Blick auf Geräte, die in der Hand gehalten werden müssen, sondern „Hände frei für die Arbeit“ ist die Devise. Damit dabei nicht schwarz vor Augen wird, muss jedoch einiges beachtet werden.
Beim Tragen von Datenbrillen sind ergonomische Bedingungen nicht immer berücksichtigt.
Bild einer Datenbrille Beim Tragen von Datenbrillen sind ergonomische Bedingungen nicht immer berücksichtigt.

So verführerisch die Idee der Informationen vor den Augen und damit freien Hände für die Arbeit auch sein mag, es gibt Stolpersteine. Die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat Faktoren für die Verwendung von Datenbrillen und Head-Mounted Displays (HMD) untersucht.

Ergonomie
Beim Tragen von Datenbrillen sind ergonomische Bedingungen nicht immer berücksichtigt. Das Gewicht der HMD ist oft ungleichmäßig verteilt. Verspannungen, Nackenschmerzen und Kopfschmerzen können entstehen. Auch individuelle Einstellmöglichkeiten sind oft nicht ausreichend gegeben. Beispielsweise sollten Kontrast, Schärfe oder Leuchtdichte von jedem/jeder NutzerIn selbst gewählt werden können.

Mitwirkung
§ 92a (1) ArbVG besagt, dass BetriebsrätInnen in allen Angelegenheiten der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes rechtzeitig anzuhören sind. Es ist mit ihnen über die Planung und Einführung neuer Technologien und deren Auswirkungen zu beraten.

Das betrifft vor allem die

  • Auswahl der Arbeitsmittel und Arbeitsstoffe,
  • Gestaltung der Arbeitsbedingungen und
  • Einwirkungen der Umwelt auf den Arbeitsplatz.

Mögliche unerwünschte Nebenwirkungen
Über Wirkungen und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen fragen Sie: die Evaluierung! Kein Einsatz neuer Technologien ohne vorherige Evaluierung! Auch wenn durch neue Technologien die Arbeit vordergründig erleichtert wird, die damit verbundenen Gefahren und Gefährdungen müssen erhoben werden und Maßnahmen müssen eingeleitet werden. Auftretende Blendungen in den HMD können irritierend sein, zu Schädigungen der Augen führen und müssen daher vermieden werden. Vermehrte Pausen sind in der Arbeitsorganisation einzuplanen. Über den richtigen Umgang und Einstellungsmöglichkeiten muss eine Einschulung oder Unterweisung erfolgen. Zur Eingewöhnung ist eine langsame Steigerung der Einsatzzeiten vorzusehen. Besonders wichtig ist: Die ArbeitnehmerInnen müssen über ihre Erfahrungen und eventuell aufgetretene Schwierigkeiten befragt werden. Diese Informationen müssen berücksichtigt werden.

Head-Mounted Displays – Bedingungen des sicheren und beanspruchungsoptimalen Einsatzes (baua.de)
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