vida-Hebenstreit fordert mehr Schutz für Risikogruppen unter systemrelevant Berufstätigen
Die Gewerkschaft vida bekräftigt ihre Forderung an die Bundesregierung, rasch für klare Gesundheitsschutzregulative für systemrelevant in der Corona-Krise Berufstätige und deren Angehörige zu sorgen. Die vida vertritt viele Beschäftigtengruppen, die seit den gesundheitspolitischen Maßnahmen der Regierung für die sogenannten Risiko-Gruppen weiterhin im Einsatz sind. „Für sie ist Homeoffice keine Option“, stellt vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit fest. „Ob Berufskraftfahrer, Eisenbahn- oder Luftfahrtbeschäftigte, Sanitäts- und Rettungsdienstbeschäftigte aber auch Personal für Reinigung, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, in Lagern, Küchen und Kantinen, sie alle müssen Versorgungs- oder Sicherungsaufträge wahrnehmen. Gerade sie dürfen daher in der Corona-Krise nicht zurückgelassen werden“, betont Hebenstreit.
„Gesundheitsschutz muss auch bei diesen Berufsgruppen Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben. Unsere Retter haben es umso mehr verdient, dass auch ihre und die Gesundheit ihrer Angehörigen gerettet wird“, so Hebenstreit weiter. In vielen Bereichen sind diese Kolleginnen und Kollegen bereits an ihre Belastungsgrenzen gestoßen. Die Ausweitung von Arbeitszeiten, vorangegangener Personalmangel und Einsparungen fordern jetzt ihren Tribut“, kritisiert Hebenstreit und verlangt die Schaffung klare Regelungen zum Gesundheitsschutz, deren Einhaltung auch streng kontrolliert werden müssten.
Neben zur Verfügungstellung von Schutzeinrichtungen und -bekleidung müssen endlich klare und gerechte Definitionen der Risikogruppen her, damit auch Schwangere endlich besser geschützt sind. Schwangeren muss es risikofrei möglich sein, in vorzeitigen Mutterschutz gehen zu können, appelliert Hebenstreit an die Regierung.
„Beschäftigte, die aus gesundheitlichen Gründen einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind oder ein geschwächtes Immunsystem haben, müssen gefahrlos und ohne Sorge um ihr Einkommen, ihren Arbeitsplatz oder ihre Gesundheitsdaten zuhause bleiben können“, fordert der vida-Vorsitzende. Dies gelte insbesondere für ArbeitnehmerInnen, die in der versorgungskritischen Infrastruktur wie etwa im Verkehrs- und Gesundheitswesen tätig sind, da sie derzeit sogar aus der Entgeltfortzahlung für Risikogruppen dezidiert ausgenommen seien.
Zudem müsse es Angehörigen von Risikogruppen ermöglicht werden, ohne Angst vor Einkommens- und Arbeitsplatzverlust zuhause zu bleiben. Genauso müsse auch für gesundheitliche Folgeschäden durch die Corona-Krise Vorsorge getroffen werden, wenn jemand anschließend nicht mehr in der Lage sei, seinen Beruf weiter auszuüben. „Corona-Dienste dürfen nicht zu lebenslangen Belastungen führen“, unterstreicht Hebenstreit und fordert, „dass die enormen Belastungen der vergangenen Wochen finanziell sowie über psychologische Nachbetreuungs- und Erholungsmöglichkeiten ausgeglichen werden müssen“.
„Ich erwarte mir, dass die Politik aus dieser Krise nachhaltig ihre Lehren für die Zukunft zieht und einsieht, dass Sparen bei systemrelevanten Berufsgruppen zu jeder Zeit völlig fehl am Platz ist“, bekräftigt Hebenstreit.