Postbus-LenkerInnen flehen um Trennwände zum Schutz vor Corona
Die Lenkerinnen und Lenker beim Postbus fordern dringend Maßnahmen zum Schutz vor Corona in allen Bussen. Betriebsrats-Vorsitzender Robert Wurm hat am Donnerstag einen dringenden Appell an alle Verantwortlichen in Ostösterreich gerichtet. “Wie viele LenkerInnen und Fahrgäste müssen sich anstecken, bis Sie handeln?”, fragte er am Donnerstag in einer Aussendung.
In Supermärkten sind Trennwände zum Schutz des Kassa-Personals und der KundInnen seit März eine Selbstverständlichkeit. Auch die Verkehrsverbünde in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten und der Steiermark haben inzwischen reagiert und es werden laufend sämtliche Linienbusse mit Trennwänden für die LenkerInnen ausgestattet.
“Nur in Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und dem Burgenland können sich die Beteiligten offenbar nicht einigen, wer die läppischen Kosten dafür trägt. Dort sind aber weit mehr als die Hälfte unserer 2.200 Linienbusse unterwegs. In diesen Bussen sind gut 1.600 Lenkerinnen und Lenker und ihre Fahrgäste jetzt mitten im zweiten Lockdown weiterhin ungeschützt”, kritisiert Wurm.
Der Einbau einer wirksamen Trennwand in der Fahrerkabine kostet gerade einmal 459 Euro – inklusive Material und Arbeitszeit. “Dass weder das Unternehmen noch die Verkehrsverbünde bereit sind, diesen Minimalbetrag zum Schutz von MitarbeiterInnen und Fahrgästen in die Hand zu nehmen, ist eine Schande”, beklagt Wurm.
Angesichts dessen, dass die Corona-Pandemie weiterhin völlig außer Kontrolle ist, spricht der Betriebsrat von einem klaren Verstoß gegen das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz. “Die Heldinnen und Helden der Straße in dieser Pandemie haben ein Recht darauf, so gut es geht geschützt zu werden. Wenn die Verkehrsverbünde und das Unternehmen nicht endlich reagieren, müssen Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Verkehrsministerin Leonore Gewessler per Verordnung eingreifen”, verlangt der Betriebsrat.
Auch nach der Pandemie haben solche Einbauten für Busunternehmen einen Mehrwert. Die Trennwände schützen nicht nur vor COVID-19, sondern auch vor Grippe- und anderen Viren, aber auch vor Übergriffen. “Alleine die Ersparnis der Kosten für etwaige Krankenstände und das Sicherheitsgefühl am Arbeitsplatz würden den Einbau rechtfertigen”, so Wurm.