Schlafen und Träumen in Zeiten von Corona
Gefördert durch die Arbeiterkammer Wien hat das Institut für Bewusstseins- und Traumforschung im Rahmen der internationalen ICOSS-Studie im Sommer 2020 das Schlafverhalten von 855 ÖsterreicherInnen online untersucht. Die zentralen Fragen der Studie waren:
- Wie hat sich die Pandemie auf den Schlaf ausgewirkt?
- Welche Faktoren haben den Schlaf in dieser Zeit beeinflusst?
- Welche Rolle spielt die Arbeitssituation eigentlich dabei?
Schlafqualität in Österreich
Die subjektive Schlafqualität hat sich insgesamt während der Pandemie eindeutig verschlechtert. Es wurde von mehr Schlafproblemen und erhöhter Erschöpfung über den Tag hinweg berichtet. Menschen haben sich an mehr Träume, aber auch mehr Albträume erinnert.
Doch womit hängen diese Veränderungen im Schlaf zusammen? Die Studie gibt Aufschluss darüber, dass es einen Zusammenhang zwischen der Arbeitssituation sowie der finanziellen Situation während der COVID-19-Pandemie und der Schlafqualität gibt. Ebenso spielen psychische Faktoren wie Depressionen, Angst und Stress eine Rolle.
Schlafen im Homeoffice
Insbesondere Personen, die ihre Arbeit aufgrund der Pandemie verloren haben, und Personen in Kurzarbeit berichteten von einer schlechten Schlafqualität. Hingegen zeigte sich bei Personen im regelmäßigen Homeoffice ein höherer Anteil an Berichten von guter Schlafqualität und auch eine längere Schlafdauer im Vergleich zu anderen Arbeitsbedingungen. Das Homeoffice scheint also zumindest für den Schlaf förderlich zu sein. Gilt das auch für Personen, die in der Zeit Kinder zu Hause betreuen müssen? Tatsächlich scheinen Kinder im Haushalt sich weder negativ noch positiv auf den Schlaf, aber auch Stress, Depressionen, Angst und Lebensqualität bei Personen im Homeoffice auszuwirken. Allerdings zeigten sich hier Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Während 33,3 % der Frauen im Homeoffice von einer schlechten Schlafqualität berichteten, erlebten lediglich 10,8 % der Männer eine schlechte Schlafqualität. Ebenso waren 38,9 % der Frauen im Homeoffice häufig gestresst, während bloß 16,4 % der Männer im Homeoffice gestresst waren.
Schlafen ist essenziell und existenziell für unsere Gesundheit und unser psychisches Wohlbefinden. Die Ergebnisse zeigen, dass COVID-19 bis in unseren Schlaf vorgedrungen ist und zu mehr Schlafproblemen geführt hat. Gerade in diesen Zeiten ist es also besonders wichtig, auf seinen Schlaf zu achten und Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen, damit man wieder in aller Ruhe in die wunderbare Welt von Ruhe und Erholung eintauchen kann.