Gesunde Arbeit

Vom Arbeiten unter Corona-Bedingungen bis zum Lkw als Fitnessgerät

Das Transportunternehmen Alois Maierhofer GmbH aus Loosdorf lebt ArbeitnehmerInnenschutz vielseitig. Eine Reihe von Maßnahmen trägt sowohl zum Schutz der ArbeitnehmerInnen als auch der KundInnen bei.
Andreas Fehringer und SVP Gertraude Putz-Maierhofer bei der Lkw-Fahrzeug­kabinendesinfektion.
Berufskraftfahrer Andreas Haas und SVP Gertraude Putz-Maierhofer bei den Boden­markierungen der Spiegelein­stellung.
Lkw Maierhofer Andreas Fehringer und SVP Gertraude Putz-Maierhofer bei der Lkw-Fahrzeug­kabinendesinfektion.
Berufskraftfahrer Andreas Haas und SVP Gertraude Putz-Maierhofer bei den Bodenmarkierungen der Spiegeleinstellung. Berufskraftfahrer Andreas Haas und SVP Gertraude Putz-Maierhofer bei den Boden­markierungen der Spiegelein­stellung.

Die Firma Alois Maierhofer Internationale Transporte aus Loosdorf hat sich auf den Transport von Schütt- und Staubgütern, wie Pellets, Futtermitteln oder Baustoffen, spezialisiert. Die Lkw-BerufskraftfahrerInnen sind mit Silofahrzeugen im regionalen Pellets- und Futtermitteltransport und im internationalen Baustoffmitteltransport in Europa unterwegs. Das Unternehmen beschäftigt 52 ArbeitnehmerInnen. Von den 42 Lkw-LenkerInnen ist ein Drittel länger als 10 Jahre im Unternehmen.

Einzug der Digitalisierung
Im Jahr 2017 wurden alle FahrerInnen mit Tablets ausgestattet, die die relevanten Daten und Infos zu Fracht und Route anzeigen. Die Kommunikation zwischen DisponentInnen und Lkw-FahrerIn hat sich dadurch massiv verändert und vereinfacht. „Auf Verspätungen der unterschiedlichsten Ursachen wird rascher reagiert als früher. Es werden neue kundenorientierte Zeitfenster für Anlieferungen vereinbart oder es wird auch mal kurzfristig die Routenführung geändert“, so Disponent Herbert Mayer.

Verringerung des COVID-19-Ansteckungsrisikos
Alle BesucherInnen und KundInnen tragen sich im „Besucherbuch“ ein, so besteht jederzeit Überblick darüber, wer sich im Gebäude aufhält. Mehrere Desinfektionsmittelspender sind im Betrieb aufgestellt, einer direkt beim Eingang. Sicherheitsvertrauensperson (SVP) Gertraude Putz-Maierhofer erklärt weitere einfache Maßnahmen: „Beim Bürozugang ist ein Tisch mit Ablagefächern für Ausdrucke der FahrerInnen aufgestellt, so werden z. B. Lieferscheine jetzt kontaktlos abgegeben. Bei Kopierer und Telefon finden sich Desinfektionsmittel und -tücher, damit regelmäßig desinfiziert werden kann. Auch die FahrerInnen haben Desinfektionsmittelspender bekommen. So können sie sich die Hände nach KundInnenlieferungen desinfizieren. Im  richtigen Verhalten bei KundInnenkontakt, um gesund zu bleiben, wurden sie unterwiesen.“

Desinfektion der Fahrzeugkabinen
Bei FahrerInnenwechsel wird die Fahrzeugkabine mithilfe einer Checkliste desinfiziert. Wie bei einer Desinfizierung vorzugehen ist, kann man im eigens von SVP Putz-Maierhofer entwickelten Notfallplan nachlesen. Auch das richtige Verhalten bei Symptomen ist darin enthalten.

Maßnahmen im Büro
Im Büro wurde „zeitversetztes Arbeiten“ ermöglicht, damit Kontakte und Ansteckungsgefahr verringert werden. Die Büroarbeitszeiten wurden gemeinsam im Konsens abgestimmt. „Viele Gespräche unter den MitarbeiterInnen finden auch im Pausenraum statt“, erzählt SVP Putz-Maierhofer. „Der Raum wird von MechanikerInnen und LenkerInnen genutzt. Wir haben diesen Raum einfach mit einem Absperrband geteilt, um die Abstände zwischen den Personengruppen zu vergrößern, so können sich die FahrerInnen Kaffee oder Getränke holen, ohne dass sie den MechanikerInnen zu nahe kommen.“

Der Lkw als Fitnessgerät
In den Unterweisungsmappen der FahrerInnen finden sich u. a. auch Anleitungen zu Übungen, die etwa Sehnenverkürzungen im Oberschenkel entgegenwirken. In Lenkpausen am Parkplatz wird der Lkw zum Fitnessgerät. „Öfters frage ich nach, wie der Tag nach einer langen Fahrt war“, berichtet SVP Putz-Maierhofer aus ihrem Arbeitsalltag, „Ich bin mir bewusst, dass Stressresistenz zum Berufsbild gehört, jedoch möchte ich mithelfen, dass Stress richtig abgebaut wird. So ermutige ich die FahrerInnen zu Spaziergängen, Walking, Schwimmen oder einem Besuch in der Kraftkammer, um das lange Sitzen im Lkw auszugleichen. In den letzten Monaten ist bemerkbar, dass die Telefonate länger dauern, weil die FahrerInnen einfach länger sprechen wollen.“

Lkw-Spiegeleinstellung
„Wir sind aber nicht nur in Corona-Zeiten um die Sicherheit unserer MitarbeiterInnen besorgt. Beispielsweise haben wir bei der gemeinsamen Aktion von AUVA und Kuratorium für Verkehrssicherheit ‚Alles im Blick! Spiegeleinstellung im Betrieb‘ mitgemacht und die Lkw-FahrerInnen konnten sich wertvolle Tipps holen.“

Vermittlung des toten Winkels
Sicherheit macht aber am Werkseingang nicht halt. Gemeinsam mit der Volksschule Loosdorf wurden in der Vergangenheit Exkursionen zur Firma Maierhofer Internationale Transporte veranstaltet. Kinder sitzen dabei auch auf dem FahrerInnensitz und erkennen die Einsehbarkeit in die Straße und den toten Winkel. SVP Putz-Maierhofer erklärt: „Einige unserer Lastkraftwagen sind bereits mit Abbiegeassistenten ausgestattet.“

Soziale Unterstützung vom Unternehmen
Für das Unternehmen fahren auch LenkerInnen aus dem EU-Ausland. „Oft kann ich bei sprachlichen Barrieren helfen“, erklärt SVP Putz-Maierhofer und erzählt: „Ich konnte FahrerInnen bei der Wohnungssuche, beim Nachzug der Familie und bei bürokratischen Hürden im täglichen Leben helfen. Bei den jährlichen Ehrungen langjähriger MitarbeiterInnen des Unternehmens erinnere ich mich immer wieder gerne an die vielen persönlichen Themen, mit denen ich im Laufe der Zeit zu tun hatte.“

Aktuell muss bei der Fa. Maierhofer auf das firmeneigene Familienfest mit Auftritten von KabarettistInnen aus dem Kulturprogramm der AK Niederösterreich und traditionelle Ehrungen durch AK Niederösterreich und WKO im Rahmen von Firmenfeiern verzichtet werden. Stattdessen werden im kleinen Rahmen Gutscheine für einen Restaurantbesuch in der Nähe des Wohnortes der MitarbeiterInnen und Präsente übergeben.

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