Long COVID: Langes Leiden nach einer COVID-19-Infektion
Häufige Beschwerden, die unter dem Begriff Long COVID zusammengefasst werden, sind beispielsweise reduzierte körperliche Belastbarkeit, Schwindel, Geschmacksverlust, Antriebslosigkeit, anhaltender Durchfall oder Fatigue-Syndrom.
Wann spricht man von Long COVID?
Eine akute COVID-19-Infektion dauert in der Regel bis zu vier Wochen. Bei rund 10 % der Personen entstehen in weiterer Folge Symptome bzw. bleiben diese bestehen. Man spricht in diesem Zusammenhang von Long COVID. Long COVID kann auch bei milderen Verläufen auftreten.
Long COVID und Arbeit: Was tun?
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) arbeitet am Ausbau des Case-Managements (individuell zugeschnittener Versorgungsplan, Einzelberatung zu medizinischen und anderen Maßnahmen), österreichweiten Anlaufstellen sowie Behandlungspfaden für Long-COVID-Erkrankte.
Integriertes Versorgungsprogramm
Ingrid Reischl, Vorsitzende des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger, fordert ein zukunftsweisendes Versorgungsprogramm für Menschen, die an Long COVID leiden. „In Österreich sind Schätzungen zufolge 60.000 bis 70.000 Personen betroffen.“
Gesundheitliche Langzeitschäden abfangen
Besorgniserregend: Aufgrund der Neuartigkeit der Erkrankung ist die Dauer der Schäden nicht absehbar. Erste Anlaufstellen für Betroffene gibt es noch nicht in jedem Bundesland. Behandlungsleitlinien sind gerade in Ausarbeitung.
Kompetenzzentren für Long COVID
Ein wichtiger nächster Schritt ist die Sicherstellung einer klaren Aufgabenverteilung. Long-COVID-PatientInnen können so ein gut aufgestelltes Angebot an Betreuungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Dazu zählen ortsunabhängige Behandlungen, die man überall erhält, und auf Person und Lebensmittelpunkt zugespitzte Angebote.
Die ÖGK bietet in 4 Gesundheitseinrichtungen Behandlungen und Rehabilitation an: Hanusch-, Peter-, Linzerhof und Goldegg.
In 17 Einrichtungen der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) richten sich Therapieangebote nach der individuellen Einschränkung. Der Schwerpunkt soll bei teilhabeorientierter Rehabilitation liegen. Je nach Erhebung der Begleiterkrankungen gibt es Angebote in den Bereichen Pulmologie, Orthopädie, Neurologie, Psychiatrie und Kardiologie. Bei erhöhtem psychologischen Bedarf wird gemäß dem biopsychosozialen Modell der „Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) ein problembezogenes Therapieangebot erstellt.
„Es braucht eine gute Strategie, um Versicherte langfristig betreuen zu können“, unterstreicht Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin im ÖGB.