Gesunde Arbeit

Gesund in der Arbeit mit fit2work

fit2work ist ein Beratungsprogramm, das zum Thema Gesundheit und Arbeit berät und unterstützt. Es fördert Betriebe, Beschäftigte sowie von Arbeitslosigkeit bedrohte und arbeitssuchende Personen beim Erhalt von Arbeitsplätzen und bei der Wiedereingliederung nach längerem Krankenstand.
Im Zeitraum von 1.1.2020 bis 30.6.2022 hat fit2work in Niederösterreich rund 7.000 Personen und 500 Betriebe erstberaten.
Michael Schweitzer, Koordination Personenberatung, Teamleitung Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie, Region Niederösterreich und Burgenland.
fit2work Im Zeitraum von 1.1.2020 bis 30.6.2022 hat fit2work in Niederösterreich rund 7.000 Personen und 500 Betriebe erstberaten.
fit2work Michael Schweitzer, Koordination Personenberatung, Teamleitung Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie, Region Niederösterreich und Burgenland.

Herr K. ist Anfang fünfzig und arbeitet seit vielen Jahren in stellvertretender Leitungsfunktion in einem Produktionsbetrieb – Schichtarbeit steht in seinem Beruf an der Tagesordnung. Über die Jahre konnte Herr K. gut mit der körperlichen Arbeit und der Belastung durch die Schichtarbeit umgehen. Zumeist schaffte er es, in seiner Freizeit genügend Ausgleich zu bekommen. Doch irgendwann merkte Herr K., dass er den Belastungen – vor allem durch den unregelmäßigen Tagesablauf – nicht mehr gut gewachsen war. Es wurde schwieriger für ihn abzuschalten, ausreichend Schlaf zu bekommen und sich in der Freizeit ausreichend zu erholen.
 

Schleichender Beginn Zwar spürte Herr K., dass er eine Pause und Abstand von der Arbeit bräuchte, vor allem, um seinen Schlafrhythmus wieder in den Griff zu bekommen. Doch sein Verantwortungsgefühl gegenüber den Mitarbeitenden als stellvertretende Führungskraft und der Firma hielten ihn zurück. Es stellten sich Ängste ein. Zuerst nachts, dann auch untertags: Angst, dem Job und vor allem den Führungsaufgaben nicht mehr gerecht zu werden. Schlafstörungen, nächtelanges Wachliegen und Grübeln und ein Unwohlsein am Arbeitsplatz waren die ersten Anzeichen seiner Erschöpfung. Bis es eines Tages nicht mehr ging: Herr K. brach zusammen. Seine Hausärztin schrieb ihn dann aufgrund von Zittern, schweren Schlafstörungen, verminderter Konzentration, Ängsten und fallweisen Panikattacken bis auf Weiteres krank. Depressive Verstimmung, Burn-out und Anpassungsstörungen lautete später die Diagnose durch eine Psychiaterin.
 

Unterstützungsmaßnahmen Hätte dieser Zusammenbruch verhindert werden können? „Ich glaube ja“, sagt Michael Schweitzer, Koordinator der fit2work-Personenberatung Niederösterreich. „Wenn Menschen frühzeitig zu uns kommen, könnte man im Vorfeld tätig werden, um krank machende Strukturen in der Arbeit aufzubrechen. Man hätte zum Beispiel gemeinsam mit dem Betriebsrat oder den Sicherheitsvertrauenspersonen (SVP) im Unternehmen versuchen können, die Arbeitszeit anzupassen. Oder andere präventive Maßnahmen ergreifen, wie etwa eine Reha zu beantragen. Die Beratung zu solchen Fragestellungen ist das Spezialgebiet von fit2work.“
fit2work ist ein Beratungsprogramm, das seit mehr als 10 Jahren zum Thema Gesundheit und Arbeit berät und unterstützt. Einzelpersonen können an 7 Beratungsstandorten in Niederösterreich eine kostenlose Beratung durch fit2work in Anspruch nehmen.
Auch Betriebe ab zwei Personen können sich an fit2work wenden: Das Vermeiden von Langzeitkrankenständen, die Gesundheit und Arbeitszufriedenheit in der Belegschaft zu steigern und der Auf- oder Ausbau eines betrieblichen Eingliederungsmanagements sind die Kernstücke einer Betriebsberatung durch fit2work. Bei Interesse übernimmt fit2work die Schulung eines oder einer fit2work-Beauftragten – einer Vertrauens- und Ansprechperson für Gesundheitsfragen im Betrieb.
 

Wie ging es mit Herrn K. weiter? Herr K. war schließlich mehrere Monate im Krankenstand. Obwohl die Firma von Herrn K. einen sehr engagierten Betriebsrat hat, konnte dieser nicht im Vorfeld tätig werden, da ihm die Umstände nicht bekannt waren. Allerdings ist in Herrn K.s Unternehmen ein betriebliches Eingliederungsmanagement vorgesehen. Herr K. wurde daher nach einiger Zeit im Krankenstand vertrauensvoll von einer Betriebsrätin kontaktiert und über die Möglichkeit einer sogenannten Wiedereingliederungsteilzeit (WIETZ) informiert. Die Betriebsrätin empfahl dem Kollegen, sich Beratung und Unterstützung bei der Beantragung durch fit2work zu holen. Bei einer WIETZ wird die Arbeitszeit nach einem Langzeitkrankenstand reduziert und die finanziellen Verluste werden durch das sogenannte Wiedereingliederungsgeld abgefedert.

Wiedereinstieg nach Krankheit Eine WIETZ kann beantragen, wer mindestens 6 Wochen durchgehend im Krankenstand und zuvor mindestens 3 Monate beim Unternehmen beschäftigt war. Die Vereinbarung zur WIETZ ist einvernehmlich – sowohl der Betrieb als auch die betroffene Person müssen damit einverstanden sein. Die Arbeitszeit kann zwischen ein und sechs Monaten um maximal 50 Prozent reduziert werden. Gegebenenfalls sind auch drei Monate Verlängerung möglich. Im Zuge der WIETZ erhalten Arbeitnehmer*innen für die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden das entsprechende Gehalt vom Unternehmen, ein weiterer Teil wird in Form von Wiedereingliederungsgeld durch den jeweiligen Krankenversicherungsträger ausbezahlt. Betroffene kommen sodann auf rund 80 bis 85 Prozent ihres ursprünglichen Einkommens.
 

fit2work-Case-Management Im Rahmen des Case Managements von fit2work erhielt Herr K. die Möglichkeit, mit einer Arbeitspsychologin zu sprechen, die nach einem arbeitspsychologischen Basischeck ihre Empfehlungen abgab. Darauf aufbauend wurde gemeinsam mit der fit2work-Beraterin ein Entwicklungsplan erstellt. Der Plan sah für Herrn K. unter anderem eine WIETZ als Zielsetzung vor. Die Beraterin von fit2work unterstützte Herrn K. dabei, diesen Plan umzusetzen. Schließlich kehrte er in WIETZ an seinen Arbeitsplatz zurück. Herr K. stand dem Unternehmen rascher wieder zur Verfügung – den Belastungen einer Vollzeitstelle wäre Herr K. wohl noch nicht gewachsen gewesen.
 

Happy End Heute geht Herr K. wieder gerne in die Arbeit. Die Arbeit in Teilzeit ermöglicht es ihm, regelmäßige Therapieeinheiten und Verlaufskontrollen beim Facharzt wahrzunehmen. Seine Schlafqualität hat sich verbessert und er findet Zeit für Bewegung in der Natur und bei der Gartenarbeit, die ihm wieder Freude macht. Nach einem Gespräch im Unternehmen mit Geschäftsleitung, Betriebsrat und Sicherheitsvertrauensperson steht fest: Schichtarbeit braucht Herr K. keine mehr zu machen.
 
fit2work berät Personen und Betriebe zu jeglichen Fragestellungen an der Schnittstelle „Arbeit und Gesundheit“. Die fit2work-Beratungsstandorte in Niederösterreich für Personen befinden sich in Amstetten, Guntramsdorf, Korneuburg, Krems, St. Pölten, Wiener Neustadt und Zwettl.
 
Informationen und Terminvereinbarung unter: 0800 500 118 (Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 16 Uhr) und info@fit2work.at.

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