Gesunde Arbeit

Was wir nach mehr als zwei Jahren Homeoffice gelernt haben

Vor über zwei Jahren kam es zum ersten Lockdown in Österreich. Von da an mussten zahlreiche ArbeitnehmerInnen ihre Arbeit schlagartig von zu Hause aus verrichten – viele ohne entsprechende Vorerfahrung und Ausstattung. Mittlerweile hat sich gezeigt, was es braucht, damit das Arbeiten auch im Homeoffice gelingen kann.
Gute Arbeitsbedingungen haben auch im Homeoffice oberste Priorität.
Frau im Homeoffice telefoniert mit Handy Gute Arbeitsbedingungen haben auch im Homeoffice oberste Priorität.

Eine Online-Tagung der AK Oberösterreich betrachtete im Februar 2022 die Arbeit im Homeoffice aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Arbeitsrecht, Arbeitspsychologie, ArbeitnehmerInnenschutz etc. Dabei zeigte sich, dass es klare Regelungen und Vereinbarungen braucht, damit die Vorteile von Homeoffice die Nachteile überwiegen. Dazu zählen unter anderem die rechtlichen Rahmenbedingungen. Erst seit dem 1. April 2021, also nachdem die ArbeitnehmerInnen bereits ein ganzes Jahr einen nicht unerheblichen Teil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbracht hatten, bestehen arbeitsrechtliche Regelungen für das Homeoffice. Ein eigenes Gesetz dafür gibt es aber nach wie vor nicht.

Geregelte Arbeitszeit und Pausen
Aber auch organisatorische Vereinbarungen sind wichtig: Es braucht daher wirksame Schutzmaßnahmen zur vereinbarten Arbeitszeit und – nicht weniger wichtig – Arbeitspausen. Homeoffice darf nicht dazu führen, dass ArbeitnehmerInnen verstärkt entgrenzt und somit regelmäßig spätabends oder am Wochenende arbeiten. Die Kommunikation der erwarteten Erreichbarkeit bzw. auch Nichterreichbarkeit vonseiten der Führungskräfte spielt dabei eine wichtige Rolle. Häufig entsteht ein subjektiver Erwartungsdruck der Beschäftigten an sich selbst, ständig erreichbar sein zu müssen und Erwartungen zu erfüllen, die so gar nicht gefordert werden.

Kommunikation ist der Schlüssel
Generell hat sich die Kommunikation durch die Arbeit im Homeoffice stark verändert. Aus arbeitspsychologischer Sicht ist es von größter Wichtigkeit, den informellen Kontakt und Austausch zwischen den KollegInnen verstärkt zu fördern und damit das Gefühl von Isolation und Einsamkeit zu vermeiden. Fixe Kommunikationsstrukturen, etwa ein „Online-Kaffee“ zu einer bestimmten Uhrzeit, geben dabei ein Gefühl von Struktur und Sicherheit. Auch regelmäßige Rückmeldungen und Feedbacks von Führungskräften sind für ArbeitnehmerInnen im Homeoffice wichtig, um nicht das Gefühl zu haben, vergessen oder übersehen zu werden.

Und nach der Pandemie?
Homeoffice gab es auch schon vor der Pandemie, jedoch nicht in diesem Ausmaß. Auch nach der Pandemie werden viele ArbeitnehmerInnen weiterhin – zumindest einzelne Tage pro Woche – im Homeoffice arbeiten. Daher braucht es in Zukunft unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten. Nicht nur die physische, sondern auch die psychische Gesundheit muss dabei beachtet werden. Wenn die Online-Tagung eines gezeigt hat, dann das: Gute Arbeitsbedingungen haben auch im Homeoffice oberste Priorität!

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