Immer mehr für Jobwechsel wegen schlechter Arbeitsbedingungen
In den USA haben seit Ausbruch der Corona-Pandemie Millionen Beschäftigte ihre Jobs gekündigt. Auch in Österreich denken immer mehr Menschen über eine berufliche Veränderung nach. Innerhalb eines Jahres haben in den USA mehr als 30 Millionen Beschäftigte ihren Job gekündigt. Dieses Phänomen – „The Great Resignation“ genannt – ist auch schon in Großbritannien und Australien zu beobachten. Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer rund um den Globus „verzichten“ auf schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Entlohnung, fehlende Wertschätzung und hohes Infektionsrisiko.
Auch in Österreich denken immer mehr Menschen über eine berufliche Veränderung nach. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Arbeitsklima Index. Gründe sind schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Entlohnung, fehlende Wertschätzung und hohes Infektionsrisiko. Für AK-Präsident Andreas Stangl liegt daher auf der Hand: „Wenn Unternehmen klagen, dass sie keine geeigneten Fachkräfte finden, müssen sie die Gründe dafür im eigenen Haus suchen. Der Arbeitsklima Index zeigt ganz klar auf, was sich die Beschäftigten in Österreich von einem Arbeitgeber erwarten.“
Hotspots sind Gastronomie und Tourismus
Die Jobflucht aus Gastronomie und Tourismus hält an: In keiner anderen Branche überlegen so viele Beschäftigte, ihren Beruf zu wechseln (oder haben das schon getan) wie im Tourismus. Das war aber schon vor Corona so. Diese Branche ist mit einem Anteil von 41 Prozent nach wie vor trauriger Spitzenreiter bei den Wechselwilligen.
Anstatt zu jammern, dass es keine geeigneten Fachkräfte mehr gebe, sollten sich die Verantwortlichen in den Unternehmen die Ergebnisse des Arbeitsklima Index zu Herzen nehmen. Er zeigt ihnen die Handlungsoptionen, um Personal zu finden und halten zu
können, klar auf: Arbeitsbedingungen verbessern, faire Bezahlung, Respekt vor den Leistungen der Beschäftigten, besserer Gesundheitsschutz im Betrieb, Einhaltung der rechtlichen und kollektivvertraglichen Bestimmungen.
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