younion: Gemeindearbeiter:innen brauchen mehr als 19 Grad!
Laut Medienberichten will Klimaschutzministerin Leonore Gewessler Regelungen schaffen, um die Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden mit 19 Grad Celsius zu limitieren.
„Einmal abgesehen davon, dass die Ministerin für diese Angelegenheit gar nicht zuständig ist, hoffe ich sehr, dass das nur eine weitere PR-Seifenblase dieser Regierung ist, die in der Praxis dann zerplatzt. Denn für viele Bedienstete in den Städten und Gemeinden bedeuten 19 Grad eine Gefährdung der Gesundheit!“
Meidlinger weiter: „Die Frau Ministerin denkt vermutlich, dass die Beschäftigten in den Städten und Gemeinden alle hinter dem Schreibtisch sitzen und sich schon mit einer Weste wärmen können. Tatsächlich sind viele unserer Kolleg:innen aber stundenlang draußen unterwegs. Sie brauchen einen Ort, an dem sie sich ordentlich aufwärmen können.“
Für viele Berufsgruppen viel zu kalt!
Als Beispiel führt Meidlinger die Gärtner:innen an. Der Gewerkschafts-Vorsitzende: „Ich verstehe schon, dass die Ministerin die stundenlange Arbeit an einem kalten Wintertag in der Natur nicht kennt. Aber ich kann ihr versichern, dass sie sich danach einen warmen Ort mit mehr als 19 Grad wünscht.“
Auch viele andere Kolleg:innen sind stundenlang im Außeneinsatz. Das beginnt bei den vielen Gemeindearbeiter:innen in den kleinen Ortschaften und reicht über die Überwachungsorgane der Wiener Magistratsabteilung 67 bis zur Berufsfeuerwehr. Meidlinger: „Nicht zu vergessen sind die Kolleg:innen bei der Müllabfuhr, beim Kanal, die Gemeindepolizist:innen und noch viele andere Berufsgruppen. Ihnen über die Medien auszurichten, dass sie in Zukunft nur noch 19 Grad wert sind, zeigt einmal mehr, dass diese Bundesregierung die Bedürfnisse von Arbeitnehmer:innen nicht kennt oder ganz bewusst ignoriert.“
Wo ist der Schutzschirm für die Energiebeschaffung?
Christian Meidlinger hat noch einen Hinweis aus der Praxis: „Auch wenn sich das die Ministerin vielleicht so vorstellt, aber in vielen öffentlichen Gebäuden gibt es in den einzelnen Räumen keine kleinen Digitalthermometer, die man einfach so zurückdrehen kann. Wird zentral gedrosselt, gibt es dann auch Zimmer, die noch wesentlich kälter sind.“
Meidlinger weiter: „So wie in der Vergangenheit gehen die Beschäftigten in den Städten und Gemeinden sehr verantwortungsvoll mit der Energie um. Sie verbrauchen das, was sie für ihre ordentliche Arbeit und ihre Gesundheit benötigen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
Und abschließend: „Die Ministerin sollte sich um Dinge kümmern, für die sie auch tatsächlich zuständig ist – und wesentlich mehr bringen. Wo ist der Schutzschirm für die Energiebeschaffung? Haben wir tatsächlich genug Gasvorräte? Alles andere ist ein billiger Ablenkungsversuch auf Kosten von Tausenden Gemeindebediensteten.“