Gesunde Arbeit

Alkohol im Betrieb – ansprechen hilft!

Was tun, wenn es im Betrieb KollegInnen gibt, die zu viel Alkohol trinken? Es ist wichtig, das Thema frühzeitig anzusprechen und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Denn die Gesundheitsgefährdung durch Alkohol wird oft unterschätzt.
Die Harmlosigkeitsgrenze (risikoarm) und die Gefährdungsgrenze (problematisch) bei gesunden Menschen.
Grafik Gesundheitsrisiko Alkohol Die Harmlosigkeitsgrenze (risikoarm) und die Gefährdungsgrenze (problematisch) bei gesunden Menschen.

Ein problematischer Suchtmittelkonsum hat meist mehr Fehlzeiten, häufigere Arbeitsunfälle und auch Präsentismus zur Folge. Es gibt also genügend Gründe für betriebliche Maßnahmen. Führungskräfte vernachlässigen ihre Fürsorgepflicht, wenn sie wissentlich ArbeitnehmerInnen z. B. berauscht arbeiten lassen und dadurch das Risiko einer Gesundheitsschädigung entsteht.

Was können Betriebe tun?
Idealerweise implementiert ein Betrieb ein Programm basierend auf einer Betriebsvereinbarung. In dieser Vereinbarung wird auf Stufenpläne verwiesen, die den einheitlichen Ablauf bei Vorfällen (wer wird kontaktiert, wer bespricht den Vorfall mit der Person etc.) und – wenn notwendig – die Reintegration regeln. Auch präventive Maßnahmen, beispielsweise im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderung, sind wichtige Elemente.

Wo finden Betroffene Beratung und Unterstützung?
Damit Betriebe handeln können, sollten sie wissen, wo Betroffene Beratung und Unterstützung bekommen. Das Versorgungsprogramm „Alkohol. Leben können.“ bietet alkoholkranken Menschen eine individuelle Betreuung. Personen, die bei einer der teilnehmenden Krankenkassen (ÖGK, SVS, BVAEB, KFA) versichert sind, können die Angebote nutzen. Die Betreuungspläne werden für jeden Patienten/jede Patientin individuell erstellt. Im Regionalen Kompetenzzentrum erfolgt eine umfassende multiprofessionelle Abklärung. Auf deren Grundlage wird das passendste Behandlungsangebot zusammengestellt und die PatientInnen werden an die bestgeeignete Einrichtung im Bereich der Suchtkrankenhilfe weitervermittelt. Diese sind in Wien: Anton Proksch Institut, Verein p.a.s.s., Grüner Kreis, Verein Dialog oder Schweizerhaus Hadersdorf.

Daten und Fakten

  • 14 % der erwachsenen Bevölkerung in Österreich konsumieren Alkohol in einem Ausmaß, das längerfristig als gesundheitsschädigend eingeschätzt wird. Die gefährdetste Altersgruppe sind die 50- bis 60-Jährigen.
  • 42 % der Befragten in Wien unterschätzen laut dem Wiener Suchtmittelmonitoring von IFES die Gefährlichkeit von regelmäßigem, hohem Alkoholkonsum auf ihre Gesundheit.

Mag.a Andrea Lins-Hoffelner, MBA
andrea.lins-hoffelner@sd-wien.at
www.sdw.wien (Informationen für Betriebe)

Marielies Schmid, MSc
marielies.schmid@sd-wien.at
www.alkohol.at (Informationen zu „Alkohol. Leben können.“)


Ergänzend kann auf www.alkcoach.at ein Online-Selbsthilfeprogramm zur Alkoholreduktion verwendet werden.

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