ÖGB-Achitz: 12-Stunden-Tag-Gesetz auch aus gesundheitlicher Sicht ein Rückschritt
Die Forschungsergebnisse zeigen klar: Überlange Arbeitszeiten machen krank – psychisch und körperlich. „Der Mensch hat natürlich vorgegebene Leistungsgrenzen, die respektiert werden müssen. Das 12-Stunden-Tag-Gesetz der Bundesregierung ist daher auch aus gesundheitlicher Sicht ein Schritt in die ganz falsche Richtung“, sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB. Entsprechende Kritik kommt jetzt auch aus der Sozialpsychologie, etwa von der US-Amerikanerin Christine Maslach, die in den 1970er-Jahren das Konzept des Burn-out-Syndroms mitentwickelt hat und zu den wichtigsten ForscherInnen auf diesem Gebiet zählt.
Die in Österreich neu eingeführte Höchstarbeitszeit von zwölf Stunden pro Tag sieht die Sozialpsychologin kritisch. „Bei zwei Stunden mehr hat man nicht einfach mehr Zeit für die Arbeit, sondern es wird auch mehr verlangt“, sagte sie im Interview mit der Austria Presse Agentur (APA). Damit Menschen gesund und stark bleiben, würden sie mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht brauchen. „Werden zwei Stunden weggenommen, was bleibt dann übrig?“, fragte die Psychologin. „Vier Stunden für den Arbeitsweg, Einkäufe, Erledigungen für die Familie, Freunde und Hobbys. Nur vier Stunden - das ist ungesund. Es beraubt dich in gewissem Sinne deiner Lebenszeit außerhalb der Arbeit. Jener Zeit, die dich gesund, erfolgreich und widerstandsfähig macht.“
Burn-out-Gefahr rechtzeitig erkennen
Burn-out (engl. to burn out: „ausbrennen“) wird als ein Resultat von chronischem Stress definiert und bezeichnet einen besonderen Fall zumeist berufsbezogener chronischer Erschöpfung. Auf der Plattform Gesunde Arbeit bieten ÖGB und Arbeiterkammern alle Infos über Burn-out, etwa Checklisten, wie man erste Anzeichen von Burn-out frühzeitig erkennen kann, sowie Infos über Beratungsangebote:
www.gesundearbeit.at/cms/V02/V02_2.2/psychische-belastungen/burn-out