ÖGB-Achitz: Einen Freitag gegen einen Montag zu tauschen ist weitere Arbeitszeitverlängerung
Wenn man den aktuell kursierenden Gerüchten aus Regierungskreisen trauen darf, dann hat der Druck der Gewerkschaftsbewegung gewirkt: „Die Regierung hat eingelenkt, der Karfreitag wird ein Feiertag für alle ArbeitnehmerInnen“, sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB. Den ebenfalls kolportierten Abtausch gegen einen anderen Feiertag, den Pfingstmontag, lehnt der ÖGB aber klar ab: „Das wäre die nächste Arbeitszeitverlängerung, die diese Bundesregierung den ArbeitnehmerInnen aufzwingt. Denn viele arbeiten an Freitagen weniger Stunden als an Montagen.“
Ohnehin fallen jedes Jahr einzelne Feiertage auf Wochenenden und sind daher nutzlos für die Beschäftigten. Und durch das 12-Stunden-Tag-Gesetz kann an bis zu vier Sonn- und Feiertagen gearbeitet werden. Achitz: „Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen dafür dringend einen Ausgleich durch mehr Freizeit – für die Gesundheit, für ein gutes Leben.“
Ein zusätzlicher Feiertag sei ein bescheidener Einstieg in eine generelle Arbeitszeitverkürzung und dringend notwendig als Ausgleich für überlange Arbeitszeiten. Die Menschen in Österreich haben die längsten wöchentlichen Arbeitszeiten nach Griechenland.
Abtausch bringt klare Verschlechterungen
Auch ihr Versprechen, wonach es zu keinen Verschlechterungen kommen werde, würde die Regierung mit dem Abtausch Karfreitag gegen Pfingstmontag brechen: „Dann hätten alle Evangelischen einen Feiertag weniger als bisher.“ Die AK hatte vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) bewirkt, dass alle ArbeitnehmerInnen frei bekommen müssen. Achitz: „Der Karfreitag muss ein zusätzlicher Feiertag sein und darf auch in Zukunft nicht gegen andere Feiertage abgetauscht werden!“