Gesunde Arbeit

Anderl: „Es ist höchste Zeit für die 35-Stunden-Woche!“

Die 35-Stunden-Woche hilft gegen den Personalmangel und verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sagt AK-Präsidentin Renate Anderl.
AK Präsidentin Renate Anderl
AK Präsidentin Renate Anderl AK Präsidentin Renate Anderl

AK-Präsidentin Renate Anderl sieht gute Gründe für eine 35-Stunden-Woche in den Kollektivverträgen der Sozialberufe: „Eine Arbeitszeitverkürzung gegen den Personalmangel – das scheint auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein. Aber wir haben einige Studien die zeigen: Viele Menschen haben zwar eine Ausbildung in einem sozialen Beruf, üben diesen aber nicht aus, weil der Druck zu groß ist. Eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich macht den Beruf attraktiver.“

Viele Beschäftigte in sozialen Berufen können sich aufgrund des Drucks eine Arbeit in dem Bereich bis zur Pension nicht vorstellen. Viele arbeiten daher schon jetzt Teilzeit – und müssen dafür niedrigere Löhne in Kauf nehmen.

Eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich wäre aus Sicht der AK eine gute Möglichkeit, dem Fachkräftemangel in vielen Branchen zu begegnen. Das zeigt auch ein Modellversuch eines Unternehmens in Oberösterreich, das eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich eingeführt hat, um für gut qualifizierte Fachkräfte attraktiv zu sein. Anderl: „Neben den positiven Auswirkungen für die MitarbeiterInnen rechnet sich die Arbeitszeitverkürzung auch für das Unternehmen: Die Zahl der BewerberInnen für offene Stellen konnte deutlich gesteigert werden, das Unternehmen ist auf Wachstumspfad.“

Durch die Digitalisierung erwartet die AK einen großen Sprung der wirtschaftlichen Produktivität. „Eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich würde allgemein dazu beitragen, die Gewinne der Digitalisierung gerecht zu verteilen“, so Anderl.

„Eine kürzere Wochenarbeitszeit ist auch eine Frage der Gerechtigkeit für Frauen“, so die AK-Präsidentin. „Wenn beide Elternteile pro Woche weniger arbeiten müssen, können sie Hausarbeit und Kinderbetreuung gerechter aufteilen – ohne Abstriche beim Einkommen machen zu müssen.“

Auch Teilzeitkräfte profitieren durch eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, nämlich durch ein höheres Einkommen. Teilzeitkräfte können sich ihren Vorteil mithilfe eines Internet-Rechners der GPA-djp ausrechnen, zu finden auf der Internet-Seite für die Petition: https://35stunden.at

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