Betriebliche Kennzahlen für die Betriebliche Gesundheitsberichterstattung
Das gegenwärtige Bild der Arbeitswelt wird durch Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft geprägt. Die Bewältigung der damit einhergehenden Herausforderungen liegt im Bemühen um Innovation. Das Ziel (innovativer) Betrieblicher Gesundheitsförderung ist die Verbesserung der gesundheitlichen Situation und die Stärkung gesundheitlicher Ressourcen der berufstätigen Versicherten.
Aus diesem Grund hat der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (HVB) das Projekt „Operationalisierung von Betrieblichen Kennzahlen für die Betriebliche Gesundheitsberichterstattung“ beauftragt, das in Kooperation mit den teilnehmenden Sozialversicherungsträgern (KGKK, NÖGKK und OÖGKK) und dem Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP) umgesetzt wurde.
Ziel des Projekts ist die Operationalisierung von Kennzahlen für die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und Betriebliche Gesundheitsberichterstattung (BGBE) in österreichischen Betrieben. Kennzahlen für die Betriebliche Gesundheitsförderung sollen die Gesundheit der Beschäftigten auf betrieblicher Ebene abbilden und Veränderungen (aufgrund von BGF) sichtbar machen sowie gegebenenfalls zukünftig überwachen.
Unter Berücksichtigung aller vorliegenden Ergebnisse wird vom Projektteam die Verwendung folgender Kennzahlen empfohlen:
Zielbereich: Arbeit
- BGF-Maßnahmen
- Beteiligungsquote an BGF-Maßnahmen
- Fluktuationsquote (Einsatz ergänzend wünschenswert)
- Qualifizierungstage
- Arbeitszufriedenheit
- Zufriedenheit mit Führungsstil
- Soziale Unterstützung durch Vorgesetzte/n
- Soziale Unterstützung durch KollegInnen
- Qualität der Arbeit
- Quantitative Überforderung
- Arbeitsfähigkeit
- Arbeitsfähigkeit in zwei Jahren
Zielbereich: Gesundheit
- Gesundheitsquote
- AU-Tage
- AU-Fälle
- AU-Tage je AU-Fall
- AU-Quote
- Langzeitkrankenstände
- Kurzzeitkrankenstände (Einsatz ergänzend wünschenswert)
- [Langzeit-]AU-Fälle/-Tage nach Diagnosen
- Subjektiver Gesundheitszustand
- Körperliche Aktivität
- Ernährung
Diese Empfehlungen sollen das Format Betrieblicher Gesundheitsbericht sowohl bei der Strukturierung, der Darstellung gesundheitsbezogener Kennzahlen sowie bei der Vergleichbarkeit über die Zeit hinweg unterstützen. Betriebliche Gesundheitsberichte sollten dabei keine spezielle Variante wissenschaftlicher Publikation darstellen, sondern dem gemeinsamen Ziel, verständliche und handlungsorientierte Darstellung von Gesundheitsinformationen zu liefern, verpflichtet sein.