Gesunde Arbeit

Ein neuer Bericht zeigt, wie gesunde Arbeitsplätze zur Stressbewältigung beitragen

Ein neuer Bericht, der im Rahmen der europaweiten Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze – den Stress managen“ veröffentlicht wurde, vermittelt einen umfassenden Überblick über die psychosozialen Risiken an europäischen Arbeitsplätzen und liefert zukunftsweisende Beispiele sowohl auf politischer Ebene als auch auf Unternehmensebene. Illustriert wird dies durch Beispiele aus dem echten Leben sowie durch Fallstudien.
EU-OSHA
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Ein Viertel der Arbeitnehmer in Europa berichtet, bei der Arbeit immer oder meistens gestresst zu sein. Ein ähnlicher Anteil gibt an, dass sich die Arbeit negativ auf ihre Gesundheit auswirkt. Psychosoziale Risiken – z.B. monotone Aufgaben, eine hohe Arbeitsbelastung, Termindruck, ein Ungleichgewicht von Arbeit und Privatleben, Gewalt und Belästigung durch die Öffentlichkeit oder Kollegen – tragen zu arbeitsbedingtem Stress bei. Ein neuer Bericht, der im Rahmen der europaweiten Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze – den Stress managen“ veröffentlicht wird, vermittelt einen umfassenden Überblick über die psychosozialen Risiken an europäischen Arbeitsplätzen und liefert zukunftsweisende Beispiele sowohl auf politischer Ebene als auch auf Unternehmensebene. Illustriert wird dies durch Beispiele aus dem echten Leben sowie durch Fallstudien.

Der Bericht
Psychosocial risks in Europe: Prevalence and strategies for prevention wird gemeinsam von der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) und der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound) veröffentlicht. Er bestätigt die Komplexität der Beziehung zwischen Gesundheit und Arbeit und erkennt an, dass praktische Unterstützung für eine Veränderung unabdingbar ist. Der Bericht bietet eine Momentaufnahme der Arbeitsbedingungen und der psychosozialen Risiken in Europa, erörtert, wie am Arbeitsplatz am besten mit diesen Risiken umgegangen wird, und stellt politische Maßnahmen vor.

Die Direktorin der EU-OSHA, Dr. Christa Sedlatschek, beschreibt den Bericht als hervorragendes Beispiel für die agenturübergreifende Zusammenarbeit. „Eine der wichtigsten Botschaften unserer Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ 2014-2015 ist, dass psychosoziale Risiken genauso systematisch wie herkömmliche Risiken am Arbeitsplatz bekämpft werden können, dabei ist nur mehr Sensibilität vonnöten. Mit vereinten Kräften haben die EU-OSHA und Eurofound eine Untersuchung anhand des aktuellen Stands erarbeitet, die einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Vermittlung dieser Botschaft leisten wird. Auch Management und Arbeitnehmer können Stress am Arbeitsplatz auf diese Weise wirksam bekämpfen, nämlich durch Zusammenarbeit.“

Der Direktor von Eurofound, Juan Menéndez-Valdés, merkt an: „Die Reduzierung psychosozialer Risiken und der Schutz der Arbeitnehmer vor diesen Risiken sind ausschlaggebend für ein längeres Arbeitsleben und die Verhinderung eines frühzeitigen Austritts aus dem Arbeitsmarkt. Die Fakten zeigen, dass politische Maßnahmen nicht in allen europäischen Ländern im gleichen Umfang entwickelt werden. Dies ist auf unterschiedliche Traditionen im Hinblick auf den sozialen Dialog sowie unterschiedliche Ansätze der Regierungen zurückzuführen, aus denen sich häufig Schlüsse auf die Bedeutung ziehen lassen, die das jeweilige Land psychosozialen Risiken beimisst. Wir hoffen, dass unser gemeinsamer Bericht Fachkräften und politischen Entscheidungsträgern sowohl Erkenntnisse als auch Anreize liefert, um diese Herausforderungen der psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz zu bewältigen. Aus den Forschungsergebnissen wird ersichtlich, dass der soziale Dialog und die Sozialpartner für die Sensibilisierung und Umsetzung von Maßnahmen eine bedeutende Rolle spielen.“

Der Bericht wurde am 16. Oktober in Brüssel im Rahmen eines Seminars vorgestellt, bei dem politische Entscheidungsträger, Fachleute im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Forscher sowie Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertreter aus ganz Europa zusammenkamen, um Ansätze für die Unterstützung bei der Bewältigung psychosozialer Risiken bei der Arbeit in ganz Europa zu erörtern und auszutauschen. Vor dem Hintergrund längerer Arbeitsleben ist die Senkung der Prävalenz psychosozialer Risiken am Arbeitsplatz unverzichtbar. Politische Entscheidungsträger sollten spezifische psychosoziale Risiken für unterschiedliche Gruppen von Arbeitnehmern, darunter Frauen, berücksichtigen, um die Arbeitsbedingungen für alle zu verbessern.

Zwar geben weniger Menschen an, von langen Arbeitszeiten betroffen zu sein, doch ist die Arbeitsplatzunsicherheit – wie im Bericht beschrieben – in Europa gestiegen, und in einigen Ländern hat die Arbeitsintensität in Unternehmen zugenommen, die unter der Wirtschaftskrise leiden. Arbeitsbedingter Stress wird häufig als sensibles oder schwieriges Thema betrachtet; diese Wahrnehmung kann sich jedoch von Land zu Land unterscheiden. Insbesondere Führungskräfte in kleinen Unternehmen haben Schwierigkeiten mit der Bekämpfung psychosozialer Risiken, da es ihnen an Ressourcen oder Fachwissen mangelt.

Die
Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ 2014-2015 hat zum Ziel, diese Probleme anzugehen, indem praktische Beratung und Unterstützung angeboten werden, die Sensibilisierung vorangetrieben und der Dialog gefördert wird. Der Bericht und das Seminar tragen zu diesem Ziel bei, indem sie Interessengruppen mit Informationen versorgen und die Vorteile von Zusammenarbeit aufzeigen. Indem Eurofound und die EU-OSHA ihr Fachwissen bündeln, können sie politische Entscheidungsträger und europäische Arbeitsplätze viel wirksamer erreichen und ihnen die Informationen und die Unterstützung zukommen lassen, die sie benötigen, um Stress zu managen und die Arbeitsbedingungen in Europa zu verbessern.

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