Gesunde Arbeit

Der "Zwangsbeschaller" zeigte Wirkung: Weniger Musiklärm im Handel

Das Bewusstsein über den Grenzwert von 65 Dezibel dürfte dank der Kampagne "Beschallungsfrei" angekommen sein. 2014 gab es weniger Überschreitungen.

"Unsere Kampagne bewirkt etwas! Offensichtlich nehmen sich Handelsbetriebe unseren Appell, die Beschallung von ArbeitnehmerInnen und KundInnen einzuschränken, zu Herzen", berichtet Peter Androsch, Sprecher der Kampagne "Beschallungsfrei - gegen Zwangsbeschallung". Zum sechsten Mal in Folge führt die Kampagne, an der sich neben der Linzer Initiative Hörstadt der ÖGB Linz-Stadt, die Katholische Kirche OÖ und die GPA-djp als Vertretung der Handelsangestellten beteiligen, in der Adventzeit in ganz Österreich Schallpegelmessungen in Geschäften und Einkaufszentren durch, mit einem heuer vergleichsweise positiven Ergebnis: "Während wir in den vergangenen Jahren einen Negativrekord nach dem anderen verzeichnet haben, im Jahr 2011 in Wien sogar einen Spitzenwert von mehr als 100 Dezibel, was vergleichbar ist mit dem Lärm einer Kreissäge, halten sich die Ausreißer heuer in Grenzen", erklärt Androsch. In einem Unternehmen, dem im Jahr 2010 bereits die Negativauszeichnung "Zwangsbeschaller" für fast 80 Dezibel in einer Wiener Filiale verliehen worden war, wurden auch heuer wieder in Filialen in zwei Bundesländern ähnlich hohe Belastungen gemessen. "Davon abgesehen haben die Mess-Teams die Erfahrung gemacht, dass gut die Hälfte der kontrollierten Betriebe sich an den Grenzwert von 65 Dezibel halten", so Androsch. Abgesehen von der Lautstärke der Beschallung scheint auch deren Inhalt mehr Augenmerk als bisher gewidmet worden zu sein, was der Präsident der Katholischen Aktion Oberösterreich, Bert Brandstetter, begrüßt: "Viele Geschäfte bieten eine größere Abwechslung und setzen bewusst auch beschallungsfreie Intervalle ein. Entspannende und weniger Nerv tötende Phasen im Einkaufsalltag sind die Folge, vor allem für die Beschäftigten."

"Diese erfreuliche Entwicklung bestätigen auch Untersuchungen der Arbeitsinspektion in Wien: 16 Handelsbetriebe wurden auf Verlangen des ÖGB und der GPA-djp kontrolliert, 15 von ihnen haben den Grenzwert eingehalten. Das ist auch ein Erfolg der Kampagne, das Wissen über dem Grenzwert dürfte in den Unternehmen angekommen sein", ergänzt GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian: "Die KollegInnen von der Arbeiterkammer haben aber auch unsere Wahrnehmung bestätigt, dass das Zusammenfließen unterschiedlicher Lärmquellen wie Musik aus anderen Geschäften, Veranstaltungen etc. in Einkaufszentren oft eine extrem belastende akustische Situation vor allem für die Beschäftigten bedeutet - die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Handel, nicht nur in der weihnachtlichen Einkaufshektik, bleibt natürlich auf unserer Agenda!"

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