Ein Drittel der Vorarlberger geht auch krank zur Arbeit
Kopfweh, Verspannungen und Kreuzschmerzen
Die meisten arbeiten aus Pflichtgefühl gegenüber ihren Kolleginnen und Kollegen auch bei Krankheit, jeder achte Beschäftigte hat Angst vor Konsequenzen. Dennoch hat sich die Lage etwas verbessert: 2011 gingen noch 46 Prozent krank arbeiten, nur 43 Prozent blieben zu Hause.
Vier Tage pro Halbjahr bleiben die Vorarlberger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer pro Halbjahr zu Hause, zwei Tage gehen sie trotz Krankheit zur Arbeit. Vor vier Jahren war das Verhältnis noch umgekehrt: Da wurde vier Tage krank gearbeitet und drei Tage lang das Bett gehütet.
Wer krank arbeitet, tut das in erster Linie aus Pflichtgefühl gegenüber den Kolleginnen und Kollegen (52 Prozent). Ein Drittel gibt an, keine Vertretung zu haben, zwei von zehn Beschäftigten wollen nicht, dass die Arbeit liegen bleibt, und 13 Prozent haben Angst vor Konsequenzen.
Kopfweh, Muskelverspannungen
Die häufigsten gesundheitlichen Beschwerden sind mit einer Betroffenheitsquote von jeweils 58 Prozent nach wie vor Kopfschmerzen sowie Muskelverspannungen im Nacken und Schulterbereich, gefolgt von Kreuzschmerzen (49 Prozent). Während lediglich neun Prozent der Betroffenen Kopfschmerzen auf die Arbeitstätigkeit zurückführen, beträgt der entsprechende Anteil in Bezug auf Muskelverspannungen 66 Prozent und bei Kreuzschmerzen 54 Prozent. Alles in allem zeigen sich in Vorarlberg im Vergleich zu den Beschäftigten in Österreich insgesamt niedrigere Beschwerdehäufigkeiten. Allerdings werden sie, wenn vorhanden, öfter auf die Arbeitstätigkeit zurückgeführt.
Die Einschätzung der derzeitigen gesundheitlichen Verfassung, der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie des persönlichen Wohlbefindens rangiert deutlich über dem Gesamtschnitt und ist im Zeitverlauf relativ stabil.
Wenngleich das Wissen um physische Beschwerden in Bezug auf die Arbeitstätigkeit im Ländle höher ist, werden Belastungen am Arbeitsplatz vergleichsweise seltener artikuliert als in Österreich insgesamt. Die häufigsten sind: hohe Verantwortung für Güter oder Menschen, dauernder Parteienverkehr sowie häufige Bildschirmarbeit.
Korrespondierend mit der besseren Einschätzung der gesundheitlichen Verfassung treten psychische Empfindungsbeeinträchtigungen im Ländle vergleichsweise seltener auf als im Österreich-Schnitt. Dennoch fühlen sich 55 Prozent der Vorarlberger Beschäftigten zumindest gelegentlich gestresst, jeder zehnte häufig oder sehr häufig – in Österreich ist es fast jeder vierte.