Gesunde Arbeit

Blaulicht beeinflusst die innere biologische Uhr

Wenn die Tage kürzer werden, sind Innenräume länger zu beleuchten. Eine BAuA-Studie untersuchte die Lichtwirkung von blau angereicherter Beleuchtung am Arbeitsplatz. Wie verbessert optimale Beleuchtung am Morgen Wachheit und Leistungsfähigkeit – wie stabilisiert sie die innere Uhr?
Blaulicht
Blaulicht

Unter den heutigen Arbeitsbedingungen halten wir uns häufig in Gebäuden und nur selten im Freien auf. Messungen, wie groß die Beleuchtungsstärke am Auge ist, ergaben einen dramatisch tiefen Tagesdurchschnitt von 150 Lux und eine mittlere Beleuchtungsstärke von 183 Lux. Die Beleuchtungsstärke im Freien ist tagsüber mindestens 10- bis maximal 100-mal höher. So halten sich Menschen in Gebäuden tagsüber sozusagen in biologischer Dunkelheit auf. Das bringt einige bekannte Wirkungen wie circadiane Rhythmusstörungen oder Schlafstörungen mit sich, unbekannte Langzeitwirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit werden vermutet.

Intensität, Zeitpunkt und Zusammensetzung des Lichts haben für die innere biologische Uhr als Zeitgeber einen hohen Stellenwert. Es besteht daher Grund zur Annahme, dass Beleuchtung nicht mehr ausreicht, um die innere Uhr täglich in ausreichendem Maß auf den äußeren 24-Stunden-Rhythmus zu synchronisieren. Damit einhergehende mögliche Risiken circadianer Desynchronisation müssen näher betrachtet werden.


Wie tickt die innere Uhr?
Das Umgebungslicht wirkt hauptsächlich auf drei Eigenschaften der inneren Uhr, welche vergleichbar mit einem technischen Oszillator sind (deshalb werden auch ähnliche Begriffe benutzt): die circadiane Phase, die Amplitude und die Periodenlänge. Vereinfacht gesagt wird die circadiane Phase durch Licht am Abend und in der Nacht (bis vor das Körperkerntemperatur-Minimum) am nächsten Tag verlängert (d. h. auf einen späteren Zeitpunkt verschoben), und durch Licht am frühen Morgen vorverlegt. Licht zur „falschen“ Zeit führt somit zu einer Verschiebung der circadianen Phase. Daneben besitzt Licht auch eine akute (aktivierende) Wirkung, welche sich mit der sofortigen Unterdrückung der nächtlichen Melatonin-Sekretion quantifizieren lässt.

Morgendlicher Wachmacher Blaulicht
Die Resultate der Studie zeigten, dass eine effektive Beleuchtung am Morgen einen akut wachmachenden Effekt und eine schnellere Reaktionszeit zur Folge hatte. Auch am Abend wirkte die Morgenbeleuchtung nach, die Probanden fühlten sich dann wacher. Ihre Leistungsfähigkeit fiel weniger schnell ab, wenn sie am Morgen blau angereicherte Beleuchtung erhalten hatten. Diese Effekte fanden sich auch noch nach mehreren Tagen.

Noch unbekannte Langzeitfolgen
Die Forscher wollen ihre Ergebnisse inhaltlich vertiefen, um wissenschaftlich gesicherte Gestaltungsempfehlungen für gesunde und sichere Arbeit ableiten zu können.

Newsletterauswahl

Newsletter

Geschlecht
Geschlecht:
Name

Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzerklärung zu.

Eine Initiative von ÖGB und ÖGB © Gesunde Arbeit 2022