Gesunde Arbeit

Arbeitsbedingte Erkrankungen kosten die EU jedes Jahr 476 Mrd. EUR

Auf dem XXI. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Singapur vom 3.-6. September wurden neue Schätzungen über Kosten und Nutzen von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit vorgestellt. Die neuen Ergebnisse zeigen, dass dies die EU 3,3 Prozent ihres BIP kostet.

Die Schätzungen stammen aus einem groß angelegten Projekt über Kosten und Nutzen von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Das Projekt wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), dem finnischen Ministerium für Soziales und Gesundheit, dem finnischen Institut für Gesundheit bei der Arbeit (FIOH), dem WSH-Institut in Singapur, der Internationalen Kommission für Gesundheit bei der Arbeit (ICOH) und der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) durchgeführt.

Die wirtschaftlichen Argumente für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit waren nie stärker

Im Vorfeld des Weltkongresses sagte die Direktorin der EU-OSHA Dr.in Christa Sedlatschek: „Eine sichere und gesunde Arbeit ist zwar ein fundamentales Menschenrecht, jedoch zeigen diese aktuellen Schätzungen der Kosten unzureichender oder fehlender Maßnahmen im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, dass die wirtschaftlichen Argumente für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit nie stärker waren. Arbeitsbedingte Erkrankungen und Verletzungen kosten die Europäische Union 3,3 % ihres BIP. Das sind 476 Mrd. EUR, die jedes Jahr durch geeignete Strategien, Maßnahmen und Praktiken im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit eingespart werden könnten.“
Gute praktische Lösungen im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit können Unternehmen produktiver, wettbewerbsfähiger und nachhaltiger machen und die Kosten für die Gesundheitsversorgung und andere Belastungen für die Gesellschaft reduzieren. Die Kosten eines niedrigen Niveaus von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind hoch – für den Einzelnen, die Unternehmen und die Gesellschaft. Mit dem Projekt über Kosten und Nutzen hat die EU-OSHA begonnen, die in der EU und weltweit verfügbaren Daten zu ermitteln und auszuwerten, um präzise und aktuelle Schätzungen der Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen und Verletzungen vorzunehmen.

Weitere Ergebnisse, die auf dem Weltkongress vorgestellt wurden:

  • Arbeitsbedingte Erkrankungen machen 86 % aller arbeitsbedingten Todesfälle weltweit und 98 % in der EU aus.
  • 123,3 Millionen DALY (um den Invaliditätsfaktor bereinigte Lebensjahre) gehen weltweit (7,1 Millionen in der EU) aufgrund arbeitsbedingter Verletzungen und Erkrankungen verloren. Davon entfallen 67,8 Millionen (3,4 Millionen in der EU) auf Todesfälle und 55,5 Millionen (3,7 Million in der EU) auf Invalidität.
  • In den meisten europäischen Ländern verursachen arbeitsbedingte Krebserkrankungen die höchsten Kosten (119,5 Mrd. EUR bzw. 0,81 % des BIP), Muskel-Skelett-Erkrankungen die zweithöchsten.

Ein neues Datenvisualisierungs-Tool, das von der EU-OSHA im Rahmen des Projekts entwickelt wurde, wurde ebenfalls auf dem Weltkongress vorgestellt. Es zeigt auf anschauliche Weise die weltweiten Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen und Unfälle. Wichtige Ergebnisse werden als Infografiken angezeigt und erlauben Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern einen raschen und einfachen Zugriff auf die Informationen. Das Visualisierungs-Tool bietet auch ein Glossar häufig benutzter Begriffe sowie eine Darstellung der verwendeten Methoden und ist daher transparent und benutzerfreundlich.

Mehr Informationen dazu bietet die Pressemitteilung der EU-OSHA
EU-OSHA-Website: osha.europa.eu/de

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