Gesunde Arbeit

Smartphone & Co: Fluch oder Segen?

Die Arbeitswelt verändert sich durch vielfältige Möglichkeiten, die moderne Informations- und Kommunikationsmedien bieten. Veränderungen lösen oft Ängste aus, sind aber auch mit Hoffnung auf Arbeitserleichterung, Zeitersparnis und besserer Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben verbunden. Smartphone & Co erlauben in vielen Berufen zunehmend ein zeit- und ortsungebundenes Arbeiten. Welche (gesundheitlichen) Auswirkungen damit für ArbeitnehmerInnen verbunden sind, beleuchten Studien der TU Wien und der AK Niederösterreich.
Ständig erreichbar?
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Bild eines Beschäftigten, der zuhause am Handy kontaktiert wird Ständig erreichbar?
Statistik: Gründe für berufliche Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit Gründe für berufliche Erreichbarkeit - zum Vergrößern anklicken

Anrufe und E-Mails beantworten, noch schnell eine Nachricht an KollegInnen oder Vorgesetzte tippen – all das ist heute auch außerhalb regulärer Arbeitszeiten möglich. Rund jede/r zweite Befragte ist selbst im Urlaub erreichbar, rund zwei von drei Befragten abends nach der Arbeit (ISW-Studie aus 2015). Am häufigsten erreichbar ist man, „wenn in der Arbeit viel zu tun ist“ oder „wenn berufliche Nachteile befürchtet werden“. Für Frauen spielt das eine noch stärkere Rolle als für Männer (Online-Studie 2017 mit rund 300 TeilnehmerInnen).

Schlaf und Gesundheit leiden
Doch gesund ist die ständige Erreichbarkeit nicht. Wichtige Erholungsprozesse werden eingeschränkt und verhindert. Je stärker Arbeit und Privatleben getrennt werden, desto besser gelingt es in der Freizeit, von der Arbeit abzuschalten. Werden allerdings Nachrichten auch in der Freizeit entgegengenommen, berichteten die befragten ArbeitnehmerInnen verstärkt über emotionale Gereiztheit, Grübeln über die Arbeit und schlechtere Schlafqualität.

Tipps für einen gesunden Umgang mit den neuen Technologien:

  • Selbstbestimmung und Autonomie ermöglichen. Sie sind eine wichtige Ressource in der Arbeit und helfen beispielsweise Zeitdruck zu reduzieren.
  • Unzumutbar hohen Arbeitsmengen durch entsprechendes Personalmanagement vorbeugen und Vertretungsregeln im Fall von Urlaub oder Krankenstand definieren.
  • Erwartungen über Erreichbarkeit formulieren, kommunizieren und einhalten. So kann Missverständnissen vorgebeugt und unnötiger Stress vermieden werden.
  • Klären, dass Angst vor beruflichen Nachteilen bei Nicht-Erreichbarkeit außerhalb der Arbeit unbegründet ist.
  • Einfach mal aus- und abschalten.

Silvia Feuchtl, AK Niederösterreich, silvia.feuchtl@aknoe.at     
Martina Hartner-Tiefenthaler, TU Wien, martina.hartner-tiefenthaler@tuwien.ac.at

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