Gesunde Arbeit

Wirklich ausgeschlafen?

Die Schlafapnoe (Atempausen im Schlaf) ist eine heimtückische Schlafstörung: Man bemerkt sie nicht selbst. Schlafapnoe beginnt meist mit Schnarchen. Auswirkungen sind Müdigkeit und Einschlafneigung. Männer über 40 Jahren sind besonders betroffen.
Sekundenschlaf ist eine häufige Folge von Schlafapnoe.
Übermüdeter, gähnender Mann am Lenkrad Sekundenschlaf ist eine häufige Folge von Schlafapnoe.

Für die Leistungsfähigkeit und Sicherheit am Arbeitsplatz bzw. bei Berufsfahrern im Kraftfahrzeug ist es absolut wichtig, fit und ausgeschlafen zu sein. Unfallgefahr, Konzentrationsprobleme und Fehlbedienungen sind bei Personen mit Schlafstörungen deutlich höher. Ursache vieler Verkehrsunfälle ist die Schlafapnoe, wobei Sekundenschlaf eine häufige Folge der Schlafapnoe ist. Bei einem Zugunglück in New York war eine Zuggarnitur ungebremst in einen Kopfbahnhof eingefahren. Nachträglich wurde von Untersuchungsbehörden festgestellt, dass der Lokführer an Schlafapnoe erkrankt war.

Risiko von Schlafapnoe
Schlafapnoe ist ein Risikofaktor für Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Diabetes, Demenz, Arteriosklerose und viele weitere Erkrankungen. Die langen Atempausen bis über zwei Minuten können im Gehirn eine Unterversorgung mit Sauerstoff bewirken, was den Körper schädigt.

Viele ÖsterreicherInnen denken: Wegen ein wenig Schnarchen geht man doch nicht zum Arzt. Das kann aber nach der neuesten Schweizer Studie (HypnoLaus) von Prof. Dr. Heinzer mit über 2.000 Testpersonen ganz anders gesehen werden: Bei 49 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen über 40 Jahre wurde Schlafapnoe diagnostiziert.

Der Risikotest „NoSAS Score“ gibt über die Wahrscheinlichkeit einer schlafbezogenen Atmungsstörung (z. B. Schlafapnoe) Aufschluss.

 NoSAS Score
Halsumfang über 40 cm 4 Punkte
Übergewicht: BMI über 25 kg/m² und unter 30 kg/m²
Übergewicht: BMI über 30 kg/m²
3 Punkte
5 Punkte
Schnarchen (eigene Angabe) 2 Punkte
Alter über 55 Jahre 4 Punkte
Männliches Geschlecht 2 Punkte
NoSAS ≥ 8 bedeutet: hohe Wahrscheinlichkeit für eine
schlafbezogene Atmungsstörung
 

Maßnahmen
Bei Verdacht auf Schlafapnoe ist eine Diagnose durch ein Schlaflabor oder eine ambulante Diagnose durch den Facharzt (zu Hause im eigenen Bett) anzuraten. Die beste Therapie ist die Beatmungstherapie (CPAP = Continous Positive Airway Pressure) mit Schlafmaske. Es gibt auch mögliche Alternativen zur Maske, wie z. B. Vermeidung der Rückenlage, Gewichtsreduktion, Zahnschienen, logopädische Maßnahmen oder durch HNO-SpezialistInnen. Wer wieder mehr erholsamen Tiefschlaf bekommt, erfährt eine Verbesserung der Lebensqualität. Die „Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Österreich“ informiert über mögliche Ursachen, Symptome, Risiken, Diagnose und Therapie.

Fazit: Erholsamer Schlaf regeneriert unser Immunsystem, ausreichender Schlaf macht uns klüger, gesünder und attraktiver!

Josef Hoza
Vorsitzender der Selbsthilfegruppe Schlafapnoe
kontakt@schlafapnoe-shg.at
www.schlafapnoe-shg.at

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