Gesunde Arbeit

Generation Z: Erwartungen an die Arbeitswelt

Die Forschung erhebt und beschreibt die Wünsche, Einstellungen und Wertehaltungen der Generation Z. Viele Unternehmen verabsäumen es, passende Angebote an die zukünftigen, neuen ArbeitnehmerInnen zu machen.
Soziale Medien, weltweite Vernetzung und permanente Online-Kommunikation sind Teil der Lebenswelt der Generation Z.
4 junge Menschen schauen auf ein Tablet Soziale Medien, weltweite Vernetzung und permanente Online-Kommunikation sind Teil der Lebenswelt der Generation Z.

Als Generation Z werden die Jahrgänge ab 1995 bezeichnet – aufgewachsen in relativem Wohlstand, aber auch mit globalen Finanz- und Umweltkrisen und einem breiten Bildungsangebot. Sehr umsorgt von den Eltern, oft auch Einzelkinder, besteht ein großes Bedürfnis nach Sicherheit oder sogar ein vermeintlicher Anspruch auf ein sorgenfreies Leben. Verbindlichkeit aus Beziehungen wandeln sich zu Freundschaften, die immer häufiger virtuell geschlossen werden. Soziale Medien, weltweite Vernetzung und permanente Online-Kommunikation gehören zum Alltag, Medienabhängigkeit im Privat- und Berufsleben ist Teil der Lebenswelt dieser Generation.

Widersprüche in der Arbeitswelt
Der Generation Z ist Erfüllung in der Arbeit wichtig, aber Überstunden sind weniger gewünscht, weil eine klare Trennung von Arbeit und Privatleben gelebt wird. Dagegen wollen viele Unternehmen All-in-Verträge mit Überstundenpauschalen und bieten Smart Offices an, obwohl die weltweite Trendforschung zeigt, so der Arbeitsweltforscher Christian Scholz, „dass junge Menschen Struktur, Sicherheit und Wohlfühlen verlangen. Spätestens jetzt wird klar, warum auch ein eigener Schreibtisch und geregelte Arbeitszeiten für die Generation Z spielentscheidend sind.“ Das unternehmerische Arbeitsweltkonzept Work-Life-Blending, also die Verschmelzung von Arbeit und Privatem, widerspricht dem Lebenskonzept der Generation Z.

Wie erreichen Unternehmen die Generation Z?
Unternehmen sind gut beraten, nicht nur eine gute Ökobilanz aufzuweisen, sondern auch eine positive Antwort auf die Frage nach einem eigenen Schreibtisch oder einer individuell gestaltbaren Arbeitsumgebung und geregelten Arbeitszeiten. „Fridays for Future“ belegen das ökologische Bewusstsein der Generation Z. Diese Generation ist aber nicht nur ein „Game-Changer“ in ökologischen Fragen. Ein 17-jähriger Jungunternehmer im Bereich Social-Media-Marketing liefert Beispiele für defizitäres Unternehmensbewusstsein hinsichtlich der Generation Z: „Eine Automarke will junge Menschen ansprechen. Aber eigentlich gibt es immer weniger Jugendliche, die überhaupt den Führerschein machen. (…) Oder ein Handelskonzern, der Lehrlinge sucht, aber noch nie daran gedacht hat, seine bestehenden Auszubildenden über ihre Interessen und Anliegen zu befragen.“ Mit alten (Flexibilisierungs-)Konzepten werden die Unternehmen keine neuen ArbeitnehmerInnen bekommen.

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