Gesunde Arbeit

„Automotive“ und „Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ gewinnen Filmpreis „Gesunde Arbeitsplätze“ 2020

Die Filme „Automotive“ und „Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ haben den Filmpreis „Gesunde Arbeitsplätze“ 2020 gewonnen. Die Gewinnerfilme wurden im Rahmen der Doclisboa von der der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) bekannt gegeben.
Automotive
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„Automotive“
Ein Film von Jonas Heldt

Welchen Wert hat Arbeit in Zeiten der digitalen Revolution? In Ingolstadt sortiert Sedanur (20) die ganze Nacht am Fließband Autoteile für die Roboter. In der haushohen Halle kreisen Gabelstapler im Licht der Leuchtstoffröhren umeinander und Leiharbeiter*innen kämpfen um ihre Positionen. Die Zeiten sind hart, denn Audi wird ein Zehntel der Stellen streichen. Sedanur hat keine Lust, sich einen Mann zu suchen und Kinder zu bekommen. Sie träumt davon, eines Tages einen eigenen Mercedes zu fahren. Als die Dieselkrise kommt, verliert sie als eine der Ersten ihren Job. Zeitgleich ist Eva (33) als Headhunterin für Audi auf der Suche nach Expert*innen zur Automatisierung von Arbeit in der Logistik. Denn überall in Europa entstehen bereits sogenannte Smart Factories, Fabriken, die ohne Menschen funktionieren. Eva weiß, dass auch ihr eigener Job eines Tages durch Algorithmen ersetzt werden wird. Doch dann, so ihr Plan, wird sie schon mit ihrer Freundin in der Karibik leben und gar nicht mehr arbeiten müssen. Zwei ungleiche Vertreterinnen einer Generation, in der früher oder später jede*r ersetzbar wird und für die Arbeit als Grundlage des Lebens weder gewiss noch zwingend identitätsstiftend ist.
Quelle: 70. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)




„Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“

Ein Film von Yulia Lokshina

In der westdeutschen Provinz kämpfen osteuropäische LeiharbeiterInnen des größten Schweineschlachtbetriebs des Landes ums Überleben – und AktivistInnen, die sich für deren Rechte einsetzen, mit den Behörden. Zur gleichen Zeit proben Münchener GymnasiastInnen das Stück „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ und reflektieren über die deutschen Wirtschaftsstrukturen und ihr Verhältnis dazu.




Filmpreis „Gesunde Arbeitsplätze“
Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz vergibt jährlich den Filmpreis „Gesunde Arbeitsplätze“ für den besten Dokumentarfilm mit Arbeitsbezug. Verliehen wurde der Preis für das Jahr 2020 als Kategorie im Rahmen des Dokumentarfilmfestivals Doclisboa in Lissabon, Portugal. Doclisboa ist Teil von Doc Alliance, einer kreativen Zusammenarbeit zwischen sieben großen europäischen Dokumentarfilmfestivals.

Neben dem Preisgeld von 5.000 EUR finanziert die EU-OSHA auch die Untertitelung der Gewinnerfilme in mehreren europäischen Sprachen, die zur eigenen Verwendung durch den Regisseur und zum Vertrieb im Rahmen des nationalen Netzwerks der EU-OSHA (Focalpoints) in den EU-Mitgliedstaaten und in anderen europäischen Ländern bestimmt sind.

Mit dem Preis wird ein Dokumentarfilm ausgezeichnet, der den Menschen in einer sich verändernden Arbeitswelt in den Mittelpunkt stellt. Der Film sollte die Folgen des politischen und wirtschaftlichen Wandels für unsere Arbeits- und Lebensweise oder Themen mit Arbeitsbezug behandeln, beispielsweise physische und psychosoziale Bedingungen oder bestehende und neue Risiken am Arbeitsplatz.

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