Gesunde Arbeit

ISO 45001 stärkt die psychische Gesundheit in Unternehmen

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit können nicht ohne die Förderung der psychischen Gesundheit gedacht werden. Die zentrale Rolle von psychischer Gesundheit wird durch die im März 2018 eingeführte Norm ISO 45001 verstärkt in den Fokus genommen.
Die ISO 45001 unterstreicht die Wichtig­keit der psychischen Gesundheit der ArbeitnehmerInnen.
Symbolbild psychische Gesundheit Die ISO 45001 unterstreicht die Wichtig­keit der psychischen Gesundheit der ArbeitnehmerInnen.

Die Norm ISO 45001 löst den bisherigen britischen Standard OHSAS 18001 nach fünfjähriger Entwicklungsphase ab. Als internationaler Standard ermöglicht sie es, Strukturen und Prozesse zu entwickeln, die die Gesundheit am Arbeitsplatz nachhaltig stärken und Risiken reduzieren. Für Unternehmen, die etwa von der OHSAS 18001 auf die neue ISO-45001-Norm umsteigen, ergeben sich einige Neuerungen, da die neue Norm nicht mehr ausschließlich auf den ArbeitnehmerInnenschutz abzielt, sondern auf Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – auch wenn nach wie vor die Risikobetrachtung und der ArbeitnehmerInnenschutz im Vordergrund stehen. Die ISO 45001 bietet damit all jenen Unternehmen einen guten Einstieg, die neben dem traditionellen ArbeitnehmerInnenschutz auch das betriebliche Gesundheitsmanagement voranbringen wollen.

Psychische Gesundheit
Neu in der ISO 45001 ist, dass Gesundheit insgesamt stärker in den Fokus rückt. Die Verantwortung eines Unternehmens für die Sicherheit und Gesundheit von Beschäftigten beinhaltet explizit die Förderung und den Schutz sowohl der physischen als auch der psychischen Gesundheit. Gefährdungen können demnach nicht nur physischer, chemischer, biologischer, mechanischer oder elektrischer Natur sein, sondern auch psychischer Natur.
In der Vorgängerversion, der OHSAS 18001, findet sich noch an keiner Stelle das Wort „psychisch“, nur im Zusammenhang mit Erkrankung wird diese als „erkennbarer, nachteiliger physischer oder mentaler Zustand“ definiert. Die ISO 45001, als Nachfolgerin der OHSAS 18001, spiegelt durch den verstärkten Bezug auch auf die psychische Gesundheit die in den vergangenen Jahren konkretisierten gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich psychischer Belastungen am Arbeitsplatz wider.


Unsichtbare Gefahren
Das Thema psychische Gesundheit ist hochkomplex und kann in Unternehmen nicht so geradlinig angegangen werden wie die traditionellen physischen Gefahren. Zugestellte Fluchtwege können freigeräumt, gefährliche Chemikalien substituiert werden. Wie erkennt man aber, dass ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin gemobbt wird? Oder dass er/sie so unter Stress leidet, dass ein Burn-out bevorsteht? Und wenn man es erkennt, wie geht man damit um?

Spezifizierung durch ISO 45003
Den hohen Stellenwert der psychischen Gesundheit verdeutlicht auch, dass die aktuelle Norm mit einem neuen Entwicklungsstandard zum Thema psychische Gesundheit ergänzt werden soll. Diese Ergänzung (ISO 45003, „Psychische Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz“) wird zukünftig als Spezifizierung der übergeordneten Norm ISO 45001 dienen und soll die Umsetzung von Maßnahmen bezüglich psychischer Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz unterstützen. Die Ergänzung soll in den nächsten Jahren veröffentlicht werden.

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