Kampagne für Berufseinsteiger und erfahrene Mediziner gestartet
Nach Schätzung von Experten der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin (AAMP) gibt es aktuell rund 1.000 aktiv tätige ArbeitsmedizinerInnen in Österreich, um rund 500 zu wenig. Ohne Gegenmaßnahmen wächst diese dramatische Lücke jährlich um weitere 100 ArbeitsmedizinerInnen.
Schulterschluss für breite Information
Um BerufseinsteigerInnen ebenso wie erfahrene Medizinerinnen für diese Spezialisierung zu interessieren, haben sich AUVA, Ärztekammer und die Bundesministerien für Arbeit sowie für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz zu einem gemeinsamen Kraftakt entschlossen: Bis Ende 2024 soll über Informationsangebote und Kommunikationsmaßnahmen in ganz Österreich die Zahl ausgebildeter ArbeitsmedizinerInnen an den Bedarf herangeführt werden. Mit der Umsetzung dieser Offensive wurde die AAMP beauftragt.
Den Startpunkt markiert nun der Launch des Online-Informationsportals www.arbeitsmedizin-info.at. DDr. Karl Hochgatterer, MSc, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin, erklärt dazu: „Die Arbeitswelt verändert sich mit Automatisierung, Homeoffice und Digitalisierung rasant. So gewinnen die Fragen der Gesundheit und Leistungsfähigkeit ganz neue Bedeutung. Um sie nachhaltig zu beantworten, brauchen Unternehmen versierte Gesundheitsmanager, und das können nur ausgebildete Arbeitsmediziner sein. Sie leisten einen messbaren nachhaltigen Beitrag zum Bestand und Erfolg eines Unternehmens.“
Arbeitsmediziner als Berater und Vermittler zwischen Interessen
Das bestätigt auch der Arbeitsmediziner Dr. Markus Wachtler: „Ich verstehe und erlebe Arbeitsmedizin als enorm wichtigen Beitrag für Menschen und Wirtschaft. Aus meiner Perspektive als Oberarzt in einem Krankenhaus und als niedergelassener Arzt weiß ich, dass es auch im Betrieb um solide Beratung geht. So wie die Wirtschaftswelt volatil ist, können auch die gesundheitlichen Herausforderungen je nach Branche sehr groß sein. Ich möchte beiden Partnern – Management wie Belegschaft – mit meiner Expertise und meinen Empfehlungen Gutes tun und sehe mich hier als Mittler und Berater.“
Dreistufige Kampagne
Die Informations-Offensive ist mehrstufig aufgebaut:
- Erstkontakt zum Aufbau von Interesse: Online-Portal, Artikel in medizinischen Medien und punktuell in Breitenmedien; Informationen an Medizinstudierende und Jobsuchende im medizinischen Bereich
- Zweitkontakt mit Detailinformationen für Interessierte: Broschüren zum Download, ausführlichere Informationen bei Veranstaltungen (geplant – je nach Pandemieverlauf)
- Persönliche Beratung durch Hotline mit erfahrenem Arbeitsmediziner.