Gesunde Arbeit

Alle Jahre wieder – kein Sonnenschutz!

Der Sommer 2018 war statistisch belegbar wieder besonders heiß – und der nächste Sommer kommt bestimmt. Mit der Temperatur steigt auch die Belastung am Arbeitsplatz. Obwohl ArbeitsmedizinerInnen seit Jahren zum Schutz vor UV-Strahlung und Hitze aufrufen, sind kaum Verbesserungen zu erkennen. Das muss sich in Zukunft ändern.
Sonnenschutz: In der Freizeit selbstverständlich – am Arbeitsplatz kaum zu finden.
Ein Mann kurbelt an einer Sonnenschutz-Markise. Sonnenschutz: In der Freizeit selbstverständlich – am Arbeitsplatz kaum zu finden.

Alle ExpertInnen sind sich einig, dass aufgrund der Klimaerwärmung Hitzewellen zum Normalfall werden oder dass es zeitweise noch heißer wird. Das stellt den ArbeitnehmerInnenschutz für Beschäftigte, die im Freien arbeiten, vor Herausforderungen. Helfen können Arbeitsplatzbeschattungen, diese bieten enormes Verbesserungspotenzial.

50 °C und kein Ende in Sicht
Bei Baustellenarbeiten werden im Sommer bereits jetzt vielfach Temperaturen von 50 °C erreicht, beispielsweise bei Arbeiten in Künetten oder Baugruben, bei Fassadenarbeiten oder beim Asphaltieren. Auch wenn das Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetz eine Arbeitsbeendigung bei mehr als 35 °C ermöglichen würde, gehen die Arbeiten in vielen Fällen weiter. Neben der Akut-Gefahr eines Hitzekollapses oder eines Hitzeschlags wird vor allem das Risiko einer langfristigen Hautkrebserkrankung massiv unterschätzt. Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die berufliche UV-Exposition den mit Abstand größten Teil der Hautbelastung einnimmt und dabei einzelne Körperteile wie z. B. der Nacken besonders beansprucht werden. Steigende Temperaturen und längere Arbeitszeiten tragen ihren Teil dazu bei.

Schutzmaßnahmen unbekannt?
Eine fachgerecht durchgeführte Arbeitsplatzevaluierung ist unerlässlich. Für einen effektiven Schutz ist vor allem die Ausweitung der technischen Schutzmaßnahmen notwendig. Bevor es zum Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung kommt, gilt es, kollektiv wirkende Maßnahmen zu setzen. Das sind primär Beschattungsmöglichkeiten. Erst in weiterer Folge sind arbeitsorganisatorische Lösungen oder die Verwendung von PSA (UV-Schutzkleidung, Brille, Kopfbedeckung mit Nackenschutz, Sonnenschutzcreme) umzusetzen.

UV- und Hitzeschutz sind Teil der Arbeitsvorbereitung
Da Beschattungssysteme kaum auf improvisatorischem Weg umgesetzt werden können, gilt es, bereits in der Arbeitsvorbereitung anzusetzen. Verschiedene Arbeitsbereiche müssen standardmäßig mit verstellbaren Sonnensegeln ausgestattet werden. Oft reichen auch große Sonnenschirme, um einzelne Arbeitsplätze ganz oder zumindest teilweise zu beschatten, beispielsweise bei Pflasterer- oder bei Vorbereitungsarbeiten auf der Baustelle. Sonnenschutz ist bereits im Frühjahr ein Thema und muss zum fixen Bestandteil der Arbeitsvorbereitung für Arbeiten im Freien werden. Betroffene Betriebe sollten sich frühzeitig Gedanken dazu machen und Schutzmaßnahmen für die nächste Saison planen und vorbereiten, damit diese dann auch zum Einsatz kommen können.

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