Gesunde Arbeit

Schwarzbuch Arbeitswelt

Das neue Schwarzbuch Arbeitswelt dokumentiert 70 brisante Fälle

Viele Unternehmen verletzen das Arbeitsrecht. Das zeigt die AK Oberösterreich mit der sechsten Auflage des Schwarzbuchs Arbeitswelt auf.

70 konkrete Rechtsfälle aus den vergangenen drei Jahren bieten einen Einblick in die unternehmerische „Kreativität“, Arbeitsrecht zu umgehen und Beschäftigte zu schädigen. „Es liegt uns fern, Unternehmen pauschal zu verurteilen – es kann überall was passieren, das ist kein Thema. Wo allerdings offenkundig und teilweise gewohnheitsmäßig gegen das Arbeitsrecht verstoßen wird, hört sich der Spaß auf“, betont AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Umso wichtiger ist es, dass die Arbeiterkammer die Rechte ihrer Mitglieder wirksam und kostenlos schützt.

Das neue Schwarzbuch ist in drei Teile gegliedert: Im ersten sind wieder jene Unternehmen aufgelistet, die während der letzten drei Jahre die Arbeitsrechtsexpertinnen und -experten der AK Oberösterreich am meisten beschäftigt haben. An der „Spitze“: die Firma Elefantenstark aus Steyr, Berni´s Backstube aus Mettmach und die Welser HOGO Bau GmbH. Im zweiten Teil scheinen die Fallzahlen jener Branchen auf, in denen der Bedarf an Rechtsvertretung zuletzt am größten war: Gastronomie, Handel, Metall und Arbeitskräfteüberlassung führen die Liste an. Und im dritten Teil werden 70 konkrete Arbeitsrechtsfälle aus allen Teilen unseres Bundeslandes geschildert.

Ziel der Publikation ist es keineswegs, Unternehmen generell als Rechtsbrecher an den medialen Pranger zu stellen. Angesichts der Zahlen und Fakten wäre es allerdings auch falsch, von wenigen Ausnahmen zu sprechen. Denn allein im Jahr 2018 haben die Rechtsexpertinnen und -experten der AK Oberösterreich mehr als 212.000-mal AK-Mitglieder zu Arbeits-, Sozial- und Insolvenzrechtsfragen beraten. Im Vordergrund standen dabei zu geringe Entlohnung, nicht bezahlte Überstunden sowie Fragen rund um die Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

AK erkämpfte im Vorjahr 102 Millionen Euro
„Oft lassen es Unternehmen auch bei eindeutigen Arbeitnehmeransprüchen auf einen Streit ankommen“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Deshalb hat die AK Oberösterreich im Vorjahr ihre Mitglieder in mehr als 15.000 Arbeits-, Sozial- und Insolvenzrechtsfällen kostenlos vertreten. Außergerichtlich und gerichtlich erkämpften die AK-Rechtsexpertinnen und -experten für die Beschäftigten insgesamt (inklusive Konsumentenschutz und Lohnsteuer) eine Summe von rund 102 Millionen Euro. Diese Zahlen verdeutlichen, dass sich zahlreiche Unternehmen nicht immer an geltende Gesetze und Verträge halten. Das neue Schwarzbuch Arbeitswelt dokumentiert daher eine Reihe von besonders brisanten Fällen, um verstärkt Bewusstsein zu schaffen. „Wer die Rechte der Beschäftigten ignoriert, schädigt in verantwortungsloser Weise wirtschaftlich Abhängige. Nicht selten werden dadurch sogar Existenzen gefährdet“, stellt Kalliauer fest.

Nachteile auch für korrekte Firmen
Schon die bisherigen fünf Schwarzbücher haben mithilfe der Medien eine breite Öffentlichkeit auf schwerwiegende Missstände in der Arbeitswelt aufmerksam gemacht. Es kam zu zahlreichen positiven Reaktionen. Einige genannte Unternehmen haben den Kontakt zur AK gesucht und die arbeitsrechtliche Situation im Betrieb verbessert. „Die Wirtschaftskammer sollte das Aufzeigen von Arbeitsrechtsverletzungen begrüßen, weil diese zu Wettbewerbsverzerrungen führen und die vielen korrekt und anständig handelnden Firmen massiv benachteiligen“, sagt AK-Präsident Kalliauer.

Der Volltext des neuen Schwarzbuches ist unter ooe.arbeiterkammer.at abrufbar.

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