Gesunde Arbeit

ArbeitnehmerInnenschutz im Kindergarten

In der Corona-Krise wurden die tagtäglichen Herausforderungen von ElementarpädagogInnen vor allem für Eltern sichtbar. Doch ArbeitnehmerInnenschutz betrifft nicht nur Corona-Maßnahmen, etwa wie man vor Kleinkindern Masken trägt, Abstand hält oder Spielzeug desinfiziert. Auch im Normalbetrieb gibt es viele Belastungen.
In der Elementarpädagogik gibt es spezielle Anforderungen an den ArbeitnehmerInnenschutz.
Kindergartenkind und Betreuerin In der Elementarpädagogik gibt es spezielle Anforderungen an den ArbeitnehmerInnenschutz.

Elementarpädagogik ist für das Funktionieren der Gesellschaft wichtig. Elementarpädagogische Einrichtungen – wie beispielsweise Kindergärten – stellen die ersten Bildungsinstitutionen im Leben eines Kindes dar. Dennoch fand dieser Bereich im Unterschied zu anderen systemrelevanten Tätigkeiten wenig Beachtung in der öffentlichen Berichterstattung. Die Arbeitssituation hat sich mit der Corona-Krise verschärft, etwa durch Mehraufwand wie Desinfektion von Spielmitteln oder vermehrten Bedarf an Elterngesprächen. Klare und einheitliche Vorgaben für alle Kinderbetreuungseinrichtungen, wie sie mit den Auswirkungen der Pandemie im Alltag umgehen sollen, fehlen allerdings. Aber auch ohne Corona gibt es im ArbeitnehmerInnenschutz einiges zu beachten.

Lärmbelastung im Kindergarten
Im Bereich der Elementarpädagogik ist Lärm ein großer Belastungsfaktor, der das Arbeiten und Lernen nachhaltig stören kann. Zahlreiche Studien verdeutlichen die negativen Auswirkungen von Lärm auf PädagogInnen und Kinder: Die Kommunikation wird beeinträchtigt, Aufmerksamkeit, Konzentrations- und Leistungsfähigkeit werden beeinflusst und Stresserleben begünstigt. Lärm kann durch diese Faktoren zu einem Anstieg an Unfällen und einer dauerhaften Minderung des Hörvermögens führen. Im Bereich der Elementarpädagogik können Maßnahmen die Lärmbelastung verringern: etwa technische und raumakustische Maßnahmen und die Verringerung der Gruppengröße.

Belastung Betreuungsschlüssel
Die Gruppengröße und der Betreuungsschlüssel sind wesentliche Faktoren bei der Qualität einer Betreuungseinrichtung und beim Erleben des beruflichen Alltags in der Elementarpädagogik. Ein inadäquater Betreuungsschlüssel, d. h. dass zu wenige Erwachsene für eine zu große Anzahl von Kindern verantwortlich sind, kann als psychische Belastung zu Fehlbeanspruchungen führen. Eine Neuberechnung und Reduzierung der Kinderanzahl kann nicht nur Arbeitsbelastungen vermindern, sondern qualitativ hochwertiges Arbeiten ermöglichen.

Ergonomie am Arbeitsplatz
Bei der Arbeit mit den Kindern kommt es immer wieder vor, dass ElementarpädagogInnen ungünstige Körperhaltungen einnehmen oder Kinder heben und tragen. Dies kann insbesondere für die Wirbelsäule belastend sein. Um Arbeit unter ergonomischen Gesichtspunkten gesund zu gestalten, können beispielsweise Maßnahmen getroffen werden, um die Arbeitsplatzhöhe bei typischen Tätigkeiten anzupassen – Höhe der Wickelkommode, Höhe der Arbeitsfläche in der Küche bzw. des Schneidbretts. Spezielle ErzieherInnen-Stühle ermöglichen sowohl das Arbeiten auf Höhe mit den Kindern als auch eine an Erwachsene angepasste Sitzhaltung. Ergänzend empfehlen sich Schulungen zum ergonomischen Arbeiten.

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