Gesunde Arbeit

Stopp der Informationsflut!

Eine ungebremste Flut an Informationen überrollt uns tagtäglich am Arbeitsplatz und überschwemmt unser Gehirn auch über dessen Kapazitätsgrenzen hinaus. Moderne Kommunikationstechnologien gelten als Hauptquelle des Informationstsunamis.
Es gilt, die Informationsflut am Arbeitsplatz einzudämmen, bevor sie die Arbeitnehmer:innen überrollt.
Stopp der Informationsflut Es gilt, die Informationsflut am Arbeitsplatz einzudämmen, bevor sie die Arbeitnehmer:innen überrollt.
Meetings, E-Mails, Social Media, Handy, Türgespräche und vieles mehr: Jeden Arbeitstag öffnen die Kommunikationskanäle ihre Schleusen, durch die dann ungebremst eine Flut an Mitteilungen, Berichten, Auskünften, Anweisungen, Erklärungen, Nachrichten und vieles mehr strömt. Im Informationsdschungel der Arbeit die Spur nicht aus den Augen zu verlieren und auf der richtigen Fährte zu bleiben, stellt eine Herausforderung dar. „Wir ertrinken in Informationen und hungern nach Wissen“, bringt es der amerikanische Autor John Naisbitt auf den Punkt.
 
Unser Gehirn hat begrenzte Möglichkeiten
Die Vernetzung von digitalen Arbeitsmitteln gilt heute als Hauptquelle der Informationsflut. Nicht nur der Umgang mit Information (und gegebenenfalls vorhandenen Widersprüchen), sondern auch das Wesentliche aus dem Informationstsunami herauszufiltern treibt den Stresspegel in die Höhe. Ein weiterer Knackpunkt ist die zunehmende Komplexität von Informationen sowie die zur Verfügung stehende Zeit. Unser Gehirn hat begrenzte Möglichkeiten, Informationen zu verarbeiten. Stößt es an die Grenzen der Kapazität, nehmen wir dies als Überlastung wahr. Bei problemlösenden Arbeiten ist das Risiko einer Informationsüberflutung höher als bei Arbeiten, die wir eher nach vorgegebenen Regeln erledigen.
 
Folgen von Informationsüberlastung 
Die Folgen von Informationsüberlastung sind vielfältig: So zeigt z. B. eine Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2020) Auswirkungen auf unser Empfinden, wie z. B. Stresserleben, Frustration, Gereiztheit, geringere Arbeitsmotivation, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Ermüdung, verringerte Leistungs- und Entscheidungsfähigkeit oder Schlafprobleme. Auch die Arbeitsleistung leidet durch eine verringerte Arbeitsqualität. Oberflächliches Arbeiten, ein niedrigeres Anspruchsniveau, das Übersehen von Informationen oder eine höhere Fehlerrate können die Folge sein. Auch das Freizeitverhalten wird durch Inaktivität und weniger soziale Kontakte beeinträchtigt.
 
Handeln ist gefragt
Viele Betriebe haben erkannt, dass – auch im eigenen Interesse – Handlungsbedarf besteht. Grundvoraussetzung ist eine umfassende Erforschung der Ursachen, basierend auf arbeitspsychologischem Hintergrundwissen. Um den Fluss von Informationen – ohne Überschwemmungsgefahr – in geordnete und sichere Bahnen zu lenken, braucht es regulierende betriebliche Strukturen und eindämmende Gegenstrategien. Wesentlich sind hier z. B. die Schaffung einer Kommunikationskultur im Hinblick auf Qualität und Quantität von Kommunikation, eine sorgsame Auswahl von Software, klare Zuständigkeiten, Qualifizierung im Umgang mit den Informations- und Kommunikationsmitteln sowie natürlich ausreichend Zeit- und Personalressourcen.
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