Gesunde Arbeit

Neu auftretende Infektionskrankheiten

Die Klimaerwärmung führt dazu, dass Tropenkrankheiten inzwischen auch bei uns auftreten können. Denn ihre Überträger, wie etwa die Asiatische Tigermücke, sind bereits da. Beschäftigte im Freien und im Gesundheitswesen sind durch neu auftretende Infektionskrankheiten besonders gefährdet.
Neu auftretende Infektionskrankheiten stellen auch für Arbeitnehmer:innen im Gesundheitswesen ein erhöhtes Risiko dar.
Neue Infektionskrankheiten Neu auftretende Infektionskrankheiten stellen auch für Arbeitnehmer:innen im Gesundheitswesen ein erhöhtes Risiko dar.

Neben dem raschen Temperaturanstieg durch die Klimakrise begünstigt auch die globale Vernetzung die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, die durch Mücken und Zecken übertragen werden. Man spricht dabei von durch Vektoren (lat. vector = Träger) übertragene Krankheiten.
Zu einer gewissen Bekanntheit hat es mittlerweile die Asiatische Tigermücke gebracht, eine Überträgerin der Dengue-, Chikungunya-, Zika- und Gelbfieber-Viren. Sie wurde 2022 bereits in allen österreichischen Bundesländern gefunden. Dengue-Virus-Infektionen wurden aber bisher nur bei Reiserückkehrer:innen diagnostiziert. Denguefieber ist eine grippeähnliche Erkrankung, die in schweren Fällen auch zu starken Blutungen führen kann. Autochthone Fälle traten zuletzt in Kroatien, Südfrankreich und auf Madeira auf. Dengue-Viren können auch durch die Gelbfiebermücke übertragen werden, ebenso Chikungunya- und Zika-Viren. Die Gelbfiebermücke ist bei uns aber noch nicht etabliert.

Chikungunya-Fieber in Italien Der erste große Chikungunya-Ausbruch trat in Italien 2007 auf, als ein zurückgekehrter Reisender das Virus aus Indien mitgebracht hatte. Daheim angekommen, wurde er dann von einer bereits heimischen Asiatischen Tigermücke gestochen, wodurch sich das Virus weiterverbreiten konnte. Insgesamt erkrankten rund 200 Personen. Ein weiterer, noch stärkerer Ausbruch war 2017 zu verzeichnen. Die Erkrankten litten unter Fieber, Gelenkschmerzen und Hautausschlägen; ein älterer Mann mit Vorerkrankungen starb.

Gemeine Stechmücke Das West-Nil-Virus wird durch verschiedene Gelsenarten übertragen, bei uns hauptsächlich durch die sehr weit verbreitete heimische Gemeine Stechmücke. In Österreich gab es zwischen 2010 und 2022 insgesamt 55 West-Nil-Virus-Fälle, wobei sich die wahrscheinlichen Ansteckungsorte in Ostösterreich befanden.
Auch Malaria könnte in Mitteleuropa jederzeit wieder auftreten – ebenso die Leishmaniose, übertragen durch auch bei uns vorkommende Sandmücken. Der Klimawandel befeuert vermutlich diese Problematik.
Die subtropische Hyalomma-Zecke wurde in Österreich erstmals 2018 nachgewiesen, sie überträgt u. a. das gefährliche Krim-Kongo-Virus. Das Krim-Kongo-Fieber wurde bei uns noch nicht beobachtet.
Durch neue Infektionskrankheiten sind vor allem Arbeitnehmer:innen, die im Freien arbeiten, besonders gefährdet – beispielsweise Landwirt:innen, Förster:innen, Gärtner:innen, Bauarbeiter:innen oder Handwerker:innen. Auch Arbeitnehmer:innen im Gesundheitswesen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

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