Gesunde Arbeit

Herausragende Beispiele für das Management von Stress am Arbeitsplatz ausgezeichnet - kein Beispiel aus Österreich dabei

In Riga wurden gestern die Preise zum Europäischen Wettbewerb für gute praktische Lösungen im Rahmen der Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ verliehen.

Einen Tag vor dem Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (28. April) veranstaltete die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) ihre Preisverleihung zum Europäischen Wettbewerb für gute praktische Lösungen im Rahmen der Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ im lettischen Riga. Die Preise zeigen den Nutzen der Einführung bewährter Verfahren für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit auf und werden zur Auszeichnung guter Beispiele für ein aktives Management von Stress und psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz verliehen.

Da Lettland derzeit den Ratsvorsitz der EU innehat, war das Land Gastgeber der Preisverleihung zum Europäischen Wettbewerb für gute praktische Lösungen im Rahmen der Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ am 27. April 2015. Die Preisverleihung ist Teil einer größeren Konferenz zum Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Mit den Preisen werden innovative und herausragende Beispiele guter praktischer Lösungen im Zusammenhang mit der Kampagne Gesunde Arbeitsplätze – den Stress managen der EU-OSHA ausgezeichnet. Verliehen wurden sie vom lettischen Minister für Soziales, Uldis Augulis, und der Direktorin der EU-OSHA, Christa Sedlatschek.

Der lettische Minister für Soziales, Uldis Augulis, merkte an, dass leider viele Unternehmen psychosoziale Risiken als Tabuthema betrachten: „Rund ein Drittel der europäischen Unternehmen scheut sich, offen über psychosoziale Risiken und Stress zu sprechen. Dies scheint das größte Hindernis zu sein, wenn es um die Bewältigung dieser Herausforderungen geht. Derzeit verfügen nur rund 20 % aller lettischen Unternehmen über Präventionspläne. Wir hoffen, dass die Preise das Bewusstsein für diese Themen stärken und als Inspiration für bessere psychosoziale Arbeitsbedingungen in unserem Land dienen.“

Die Direktorin der EU-OSHA, Christa Sedlatschek, wies darauf hin, wie wichtig die Bekämpfung von Stress am Arbeitsplatz ist: „Psychosoziale Risikofaktoren werden häufig als größeres Problem empfunden als andere Schwierigkeiten. Doch diese Risiken können mit Hilfe derselben Grundsätze bekämpft werden wie andere Probleme im Zusammenhang mit Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Genau dies versuchen wir mit dem Europäischen Wettbewerb für gute praktische Lösungen im Rahmen der Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ zu zeigen. Das vielfältige Programm „Leben in Balance“ von Siemens beispielsweise hat die psychosoziale Arbeitsumgebung in den belgischen Niederlassungen verbessert. Und auch das spanische Hotel Colón hat, obwohl es nur 78 Mitarbeiter beschäftigt, ein partizipatives Verfahren zur Prävention psychosozialer Risiken eingeführt und damit sowohl die Arbeitsorganisation optimiert als auch das Wohlbefinden der Belegschaft gesteigert.“

Vertreter der ausgezeichneten Unternehmen, darunter Daimler (Deutschland), Schuberg Philis (Niederlande) und Zavarovalnica Triglav (Slowenien), berichteten von ihren Erfahrungen mit dem erfolgreichen Management von Stress und psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz.

Dennoch bleibt noch viel zu tun. Die zweite Ausgabe der Europäischen Unternehmenserhebung über neue und aufkommende Risiken (ESENER-2) der EU-OSHA hat gezeigt, dass eins von fünf Unternehmen in Europa, die es eigenen Angaben zufolge mit schwierigen Kunden oder Zeitdruck zu tun haben, weder über die Informationen noch über die Werkzeuge verfügt, die es zum Umgang mit diesen Risiken benötigen würde. Der Erhebung zufolge hat außerdem nur rund ein Drittel der Unternehmen einen Aktionsplan zur Prävention von arbeitsbedingtem Stress. Der Wettbewerb für gute praktische Lösungen kann hoffentlich anderen signalisieren, dass sich psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz vermeiden lassen. Alle prämierten und zu empfehlenden Beispiele werden in der Broschüre zum Wettbewerb für gute praktische Lösungen vorgestellt.

Europäischer Wettbewerb für gute praktische Lösungen im Rahmen der Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ 2014-2015
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