Gesunde Arbeit

Gipfeltreffen Gesunde Arbeitsplätze 2015: Wie psychosoziale Risiken bei der Arbeit erfolgreich bewältigt werden können

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) brachte ihre zweijährige Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze - den Stress managen“ beim Gipfeltreffen Gesunde Arbeitsplätze 2015 von 3.-4. November 2015 in Bilbao (Spanien) zum Abschluss. Mehr als 300 Delegierte aus ganz Europa befassten sich mit den Maßnahmen, die seit Beginn der Kampagne im April 2014 zur Sensibilisierung für und Management von arbeitsbedingtem Stress und psychosozialen Risiken ergriffen wurden.

Stress bei der Arbeit ist noch immer das am zweithäufigsten angegebene arbeitsbedingte Gesundheitsproblem in Europa. Fast die Hälfte aller Fehltage bei der Arbeit sind auf Stress zurückzuführen. Dadurch entstehen der europäischen Wirtschaft aufgrund von Produktivitätseinbußen einschließlich krankheitsbedingter Fehlzeiten jährlich Kosten in Höhe von 136 Mrd. EUR. Vor dem Hintergrund des aktuellen Ziels der EU, Beschäftigung und Wachstum anzukurbeln, kommen bei diesem Gipfeltreffen führende Fachleute aus dem Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit zusammen. Diese diskutieren, knüpfen Kontakte und tauschen bewährte Verfahren zum Management von Stress am Arbeitsplatz aus, die im Rahmen der Kampagne ermittelt wurden.

Stress und psychosoziale Risiken sind bewältigbar
Eine zentrale Botschaft während der gesamten Kampagne lautete, dass Stress und psychosoziale Risiken auf ebenso systematische Weise bewertet und bewältigt werden können wie andere Risiken am Arbeitsplatz. „Dazu haben die Partner bei der zweijährigen Kampagne ‚Gesunde Arbeitsplätze – den Stress managen‘ Untersuchungen und Experimente durchgeführt sowie konkrete Maßnahmen an ihren Arbeitsplätzen umgesetzt: So haben sie etwa den Gesundheitszustand ihrer Mitarbeiter anhand von Umfragen ermittelt und einige haben auch Gefährdungsbeurteilungen zu psychosozialen Risiken vorgenommen. Sie waren überzeugt, dass die Vorteile dieser Maßnahmen für das Unternehmen die Kosten überwiegen, und wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, ein solches Bewusstsein bei den Unternehmensleitern zu schaffen“, betont Dr. Christa Sedlatschek, Direktorin der EU-OSHA.

ESENER-2-Studie
Den Ergebnissen der unlängst veröffentlichten ESENER-2-Studie zufolge gaben 53 % der Arbeitgeber an, nicht über ausreichende Informationen darüber zu verfügen, wie sie psychosoziale Risiken in ihren Gefährdungsbeurteilungen erfassen können. Das zeigt, dass diese Risikofaktoren als größere Herausforderungen als herkömmliche Risiken im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit wahrgenommen werden. Der elektronische Leitfaden zum Management von Stress und psychosozialen Risiken der EU-OSHA bietet Orientierungshilfen für kleine Unternehmen, die sich erstmals mit diesem Thema auseinandersetzen. Der Leitfaden ist online in 30 nationalen Versionen verfügbar.

Weitere Themen des Gipfeltreffens
Weitere grundlegende Themen der Kampagne waren spezifische psychosoziale Risiken wie Belästigung, Gewalt durch Dritte und Mobbing bei der Arbeit, die wesentlich zu Stress am Arbeitsplatz beitragen und auch stressbedingte Gesundheitsprobleme sowie negative Auswirkungen auf Leistung und Ergebnisse eines Unternehmens mit sich bringen können.

Zu den Gipfelteilnehmern zählten offizielle Kampagnenpartner, Medienpartner und Nationale Focal Points – sie alle haben im Rahmen dieser Kampagne bemerkenswerte Arbeit geleistet. Die Höhepunkte des Gipfeltreffens bildeten politische Statements sowie parallel stattfindende Veranstaltungen über bewährte Verfahren zum Management von Stress und psychosozialen Risiken, Strategien und Programme sowie innovative Wege zur Kommunikation über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Am zweiten Tag fand eine Podiumsdiskussion dazu statt, wie die Untersuchungen über Stress und psychosoziale Risiken in der Praxis angewandt werden können.


Kampagne 2016-2017: Gesunde Arbeitsplätze - für jedes Alter
Die Gipfeldelegierten hatten zudem Gelegenheit, einen ersten Blick auf die 2016-2017 anstehende Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze - für jedes Alter“ zu werfen. Ihr Ziel ist es, ein nachhaltiges Arbeitsleben zu fördern und dafür zu sensibilisieren, wie wichtig ein gutes Sicherheits- und Gesundheitsschutzmanagement in jedem Alter und die Abstimmung der Arbeit auf die individuellen Fähigkeiten sind.

Die Agentur und die Fachleute im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit gedachte im Rahmen dieses Gipfeltreffens auch Dr. Eusebio Rial González, des Leiters der Abteilung für Prävention und Forschung der EU-OSHA, der 2014 verstorben ist. Sie würdigten insbesondere seine Arbeit zum Thema psychosoziale Risiken.

Twitter: #EUOSHAsummit

Eine Videoaufnahme des Gipfels wird im Anschluss an die Veranstaltung auf dem Youtube-Kanal der EU-OSHA zur Verfügung gestellt werden.

Weiterführende Infos zum Gipfel:

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