Gesunde Arbeit

Burn-out-Umfrage: Branchenspezifische Ergebnisse

Branchenspezifische Ergebnisse liegen für folgende Branchen vor:

  • IT
  • Handel
  • Banken und Versicherungen
  • LehrerInnen

IT-Beschäftigte: 22% der Befragten sind burn-out-gefährdet

IT-Beschäftigte sind häufiger von Burn-out betroffen als die allgemeine Zielgruppe: 22% der Befragten in der IT-Branche sind burn-out-gefährdet, bei den Männern sogar 25% (13% bei den Frauen).

Je länger IT-Beschäftigte in ihrem Job tätig sind, desto höher wird das Burn-out-Risiko. Unter den Befragten, die weniger als sieben Jahre im IT-Bereich tätig sind, liegt das Burn-out-Risiko bei 18%, bei den Befragten mit über zwanzig Jahren IT-Tätigkeit sind bereits 26% burn-out-gefährdet.


Arbeitsbedingungen, die Burn-out im IT-Bereich begünstigen:

  • wenig Abwechslung und oft auch Langeweile
  • wenig Erfolgserlebnisse
  • widersprüchliche Arbeitsanweisungen
  • wenig Entscheidungsspielraum
  • Termindruck, d.h. Schwierigkeiten, die Arbeit termingerecht fertig zu stellen
  • Fachliche Überforderung
  • Fehlende persönliche Ansprache und fehlende Wertschätzung.

Handelsangestellte: 19% der Befragten sind burn-out-gefährdet

19% der befragten Handelsangestellten sind burn-out-gefährdet, überdurchschnittlich gefährdet sind Handelsangestellte zwischen 30 und 40 Jahren – in dieser Altersgruppe sind 26% burn-out-gefährdet.
Auch bei den Handelsangestellten spielt der Bildungsgrad eine wichtige Rolle: Personen mit Pflichtschul- bzw. Berufs- und Fachschulabschluss sind zu 23% burn-out-gefährdet, Personen mit Hochschulabschluss nur zu 10%.


Arbeitsbedingungen, die Burn-out im Handelsbereich begünstigen sind:

  • Wenig Entscheidungsspielraum
  • Widersprüchliche Arbeitsanweisungen
  • Wenig Abwechslung, wenig Wertschätzung, und wenig Erfolgserlebnisse
  • Auch die Arbeitsumgebung beeinflusst das Burn-out-Risiko: Menschen, die burn-out-gefährdet sind, empfinden die Temperatur häufiger als unangenehm und Burn-out-Gefährdete geben häufiger an, bei der Arbeit schmutzig zu werden.
  • Burn-out-Gefährdete sind häufiger mit KundInnen konfrontiert, auch häufiger mit KundInnen, die im Stress sind und
  • Burn-out-Gefährdete stehen häufiger unter Verkaufsdruck.
  • Burn-out-Gefährdete haben häufiger das Gefühl, in ihrer Arbeit leicht ersetzbar zu sein und
  • Burn-out-Gefährdete haben es schwerer, die Organisation des Alltags mit ihrer Arbeit zu verbinden.

Beschäftigte im Banken- und Versicherungswesen: 13% der Befragten sind burn-out-gefährdet

13% der Befragten im Banken- und Versicherungsbereich sind burn-out-gefährdet, aber 20% der befragten Frauen, hingegen „nur“ 9% der befragten Männer. Erschöpfung und Zynismus sind stärker ausgeprägt als bei der branchenübergreifenden Befragung, die Einschränkung in der beruflichen Leistungsfähigkeit wird allerdings als geringer eingeschätzt.
Kinder im Haushalt erhöhen das Burn-out-Risiko bei Beschäftigten im Banken- und Versicherungsbereich überdurchschnittlich: 21% der Burn-out-Gefährdeten haben Kinder im Haushalt zu versorgen. Hingegen sind in Haushalten ohne Kinder „nur“ 11% burn-out-gefährdet.
Beschäftigte mit Matura (17%) sind burn-out-gefährdeter als ihre KollegInnen ohne Matura und auch gefährdeter als AkademikerInnen.


Arbeitsbedingungen, die Burn-out im Banken- und Versicherungswesen begünstigen:

  • Wochenendarbeit erhöht das Burn-out Risiko
  • Wenig Abwechslung, wenig Möglichkeiten, sich die Arbeit selbst einzuteilen und wenig Entscheidungsspielraum
  • Hoher Leistungsdruck, fachliche Überforderung und wenig Wertschätzung
  • Wenig Vertrauen in einen sicheren Arbeitsplatz
  • Burn-out-Gefährdete haben ein weniger gutes Verhältnis zu ihren KollegInnen und Kollegen
  • Sie haben wenig Zeit für qualitativ hochwertige Arbeit und
  • Zielvorgaben verursachen Burn-out-Gefährdeten mehr Stress.

LehrerInnen: 9% der Befragten sind burn-out-gefährdet

9% der befragten LehrerInnen sind burn-out-gefährdet, wobei LehrerInnen einen hohen Grad an  emotionaler Erschöpfung (56%) aufweisen und auch ihre berufliche Leistungsähigkeit als geringer einschätzen (30%). Nur vom Zynismus (17%) sind die LehrerInnen weniger betroffen.
LehrerInnen, die zwischen sieben und zehn Jahren unterrichten, sind am meisten burn-out-gefährdet (15%). Bei LehrerInnen, die weniger lang unterrichten, ist das Burn-out-Risiko geringer, auch mit der Dauer der Lehrtätigkeit nimmt das Burn-out-Risiko wieder ab.
LehrerInnen in Hauptschulen und allgemein bildenden höheren Schulen sind häufiger burn-out-gefährdet, SonderschullehrerInnen weisen am wenigsten Burn-out-Risiko auf. Die unterschiedlichen Unterrichtsfächer haben wenig Einfluss auf den Grad der Burn-out-Gefährdung.


Arbeitsbedingungen, die Burn-out bei LehrerInnen begünstigen:

  • LehrerInnen in Schulen mit 30 bis 70 LehrerInnen sind häufiger burn-out-gefährdet. Sehr kleine Schulen (unter 20 LehrerInnen) und sehr große Schulen (über 70 LehrerInnen) weisen hingegen weniger Burn-out-Risiko auf.
  • Kurzfristig ändernde Arbeitszeiten
  • Wenig Abwechslung und wenig Entscheidungsspielraum
  • Ärger mit KollegInnen, Eltern und SchülerInnen und wenig Wertschätzung für ihre Arbeit
  • Burn-out-gefährdete LehrerInnen empfinden Unterrichten als körperlich anstrengend. Sie stehen häufiger unter hoher Anspannung und Zeitdruck.
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