Gesunde Arbeit

Die Evaluierung bringt’s!

Neben schwerer körperlicher Arbeit werden psychische Belastungen schnell zur Herausforderung für Arbeitnehmer:innen. Durch die Evaluierung psychischer Belastungen können die Arbeitsbelastungen identifiziert und in der Folge die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Arbeiter:innen in der Fleischwarenindustrie müssen ihre Arbeit häufig in einer Kombination aus strengem Zeitdruck, Kälte, Lärm und Schichtarbeit leisten.
Gründe für die Evaluierung psychischer Belastungen Arbeiter:innen in der Fleischwarenindustrie müssen ihre Arbeit häufig in einer Kombination aus strengem Zeitdruck, Kälte, Lärm und Schichtarbeit leisten.

In vielen Berufsfeldern sind Arbeitnehmer:innen physischen Belastungen (z. B. Heben und Tragen schwerer Lasten, Arbeiten unter Lärm und bei Hitze oder Kälte) ausgesetzt, die auch auf die Psyche wirken. So müssen Arbeiter:innen in der Fleischwarenindustrie ihre Arbeit häufig in einer Kombination aus strengem Zeitdruck, Kälte, starkem Lärm und Schichtarbeit leisten. Die Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz ist das Werkzeug, um dies ganzheitlich zu analysieren.

Genau beobachten und dokumentieren Im Produktionsumfeld ist es besonders wichtig, direkte Beobachtungen am Arbeitsplatz durchzuführen, um die Arbeitsabläufe, den Umgang mit Stresssituationen und andere relevante Faktoren zu beurteilen. Dies kann durch Gespräche mit den Arbeitnehmer:innen, Sicherheitsvertrauenspersonen, Betriebsrät:innen und anderen relevanten Personen erfolgen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Arbeitnehmer:innen offen über ihre Erfahrungen sprechen können. Ebenso muss sichergestellt werden, dass auch Arbeitnehmer:innen eingebunden werden, die nicht unmittelbar greifbar sind, weil sie beispielsweise nur in der Nacht arbeiten.
Die Ergebnisse der Evaluierung liefern die wichtigsten Belastungsfaktoren. Dies können, neben den offensichtlich indirekt wirkenden physischen Einflüssen, beispielsweise hohe Arbeitslast, monotone Tätigkeiten, Zeitdruck oder Mängel in der Arbeitsorganisation oder Führungskultur sein. Sobald diese Faktoren identifiziert sind, können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Schon vermeintlich kleine Änderungen machen große Unterschiede. So konnte zum Beispiel ein Tiroler Süßwarenerzeuger die Belastung durch einseitige Tätigkeiten durch die Einführung eines Jobrotationsmodells minimieren. Ein Maschinenbauunternehmen konnte Arbeiten, die ein besonders hohes Ausmaß an Konzentration erfordern, in einen Bereich verlegen, in dem es weniger laut ist. Sicherheitsvertrauenspersonen sind oft direkt von den Änderungen betroffen und verfügen über hohe Fachkenntnisse in ihrer konkreten Tätigkeit. Aus ihrer besonderen Perspektive können sie selbst Lösungsvorschläge einbringen. Betriebsrät:innen wiederum kommt eine große Bedeutung bei der Vereinbarung vieler organisatorischer Änderungen zu.


Regelmäßige Überprüfungen notwendig Arbeitsbedingungen und -anforderungen ändern sich im Laufe der Zeit, ebenso wie die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen. Daher ist es wichtig, regelmäßige Überprüfungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass die getroffenen Maßnahmen effektiv sind und den aktuellen Anforderungen gerecht werden. Davon profitieren in der Folge sowohl die Arbeitnehmer:innen als auch die Unternehmen.

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