Gesunde Arbeit

Arbeitsbedingte psychische Belastungen evaluieren!

Die neue Ausgabe des Magazins Gesunde Arbeit

Vor 10 Jahren trat eine Novelle zum ArbeitnehmerInnenschutzgesetz in Kraft. Seither müssen neben körperlichen Belastungen auch psychische Belastungen verbindlich evaluiert werden. Auch bei psychischen Gefahren sind von Arbeitgeber:innen wirksame Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten zu setzen. Damals ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber ist das heute ein Grund, das zehnjährige Jubiläum zu feiern?
Magazin Gesunde Arbeit 3/2023
Cover 3/2023
Magazin Gesunde Arbeit 3/2023 Magazin Gesunde Arbeit 3/2023
Cover des Magazins Gesunde Arbeit, Ausgabe 3/2023 Cover 3/2023

Die Realität offenbart eine deutliche Kluft zwischen Anspruch und Umsetzung der Schutzverpflichtung. Viele Arbeitnehmer:innen klagen über Arbeitsdruck, Zeit- und Leistungsdruck, den Umgang mit schwierigen Personen, Informationsmängel und ungünstig gestaltete Arbeit. Sie arbeiten unter psychisch enorm beanspruchenden Arbeitsbedingungen, die ihre Gesundheit gefährden und langfristig krank machen. Arbeitgeber:innen müssen daher in regelmäßigen Abständen arbeitsbedingte psychische Risiken beurteilen, abschätzen und Gefahren durch konkrete Maßnahmen ausschalten oder zumindest reduzieren.

Verbesserungsbedarf Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen eindeutig: Die Gestaltung psychisch sicherer und gesunder Arbeit erfordert Fachkompetenz. Derartige Evaluierungen sollen daher von Arbeits- und Organisationspsycholog:innen durchgeführt werden. Sie haben nicht nur den theoretischen Background, sie können auch die richtigen Maßnahmen ableiten, um die Arbeitsbedingungen in den Betrieben zu verbessern. Die gesetzliche Verankerung von Arbeits- und Organisationspsycholog:innen als dritte Säule der betrieblichen Prävention soll daher rasch angegangen werden. Daneben braucht es klare Vorgaben, wie oft bzw. in welchen Abständen eine Evaluierung durchzuführen ist. Und bei der Durchführung der Evaluierung psychischer Belastungen selbst tauchen in der betrieblichen Praxis immer wieder Fragen auf, die endlich in einer Durchführungsverordnung geklärt werden müssen.

Jubiläum als Weckruf Die gesetzliche Verankerung der Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen im Jahr 2013 war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Praxis zeigt, dass beim Thema Evaluierung weitere Verbesserungen und Konkretisierungen notwendig sind. Das Jubiläum „10 Jahre Evaluierung psychischer Belastungen“ muss daher ein Weckruf sein. Beim Thema „Psyche und Arbeit“ gibt es viel zu tun!

Mehr zum Thema „Schon evaluiert? Die Psyche entlasten“ erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins Gesunde Arbeit, dem Fachmagazin von ÖGB und Bundesarbeitskammer zu Sicherheit und Gesundheit in der Arbeit.


Magazin Gesunde Arbeit, Ausgabe 3/2023: „Schon evaluiert? Die Psyche entlasten!“

  • Wenn die Arbeit auf die Psyche schlägt
  • „Die Evaluierung psychischer Belastungen ist keine Einmalaktion!“ – Interview mit Andrea Birbaumer, Gesellschaft kritischer Psychologen und Psychologinnen (GkPP), und Natascha Klinser, Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen (BÖP)
  • Mit der Evaluierung zu mehr Sicherheit und Gesundheit
  • Psyche im Blick: Blinde Flecken der Evaluierung
  • Emotionsregulation als Schlüsselkompetenz
  • Homeoffice als Herausforderung für die Zusammenarbeit im Team
  • Was tun, wenn Kund:innen aggressiv werden?
  • Schlechte Arbeitsorganisation: Gift für das Betriebsklima
  • Technostress: Unerwartete Nebenwirkung der digitalen Revolution
  • Arbeitnehmer:innen geraten immer stärker unter Druck
  • Weniger Stress für ein gesundes Herz

Das Magazin Gesunde Arbeit erscheint viermal jährlich. Es kann unter www.gesundearbeit.at/magazin kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden.

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